3048649

The impact of pressure-full play on volitional control ability. Influence on individual performance and game outcome in critical situations in basketball

(Die Auswirkungen des Pressure-Full-Spiels auf die willentliche Steuerungsfähigkeit. Einfluss auf die individuelle Leistung und das Spielergebnis in kritischen Situationen im Basketball)

Alle Trainer und Sportler wissen um die Bedeutung, die einzelne Situationen, einzelne Entscheidungen der Beteiligten in einem Wettkampf bzw. für den Ausgang des Wettkampfs erlangen können: Ein Strafstoß wird verwandelt oder nicht, ein Wurf von der Außenposition geht ins Tor oder an die Querlatte, ein Konter wird im Basketball mit einem No-Look-Pass erfolgreich eingeleitet oder der Ball wird ins Aus gespielt. Gerade in den Ballsportarten und hier oftmals in der finalen Phase des Spiels sind es diese Szenen, die die Dramatik und Spannung ausmachen, die für die Sportler aber auch besondere Herausforderungen darstellen. Sie wissen, dass sie sich in einer spielentscheidenden Situation befinden (können), sie sind oftmals aber auch bereits ermüdet, der zeitliche und Zuschauerdruck befördert den Eindruck einer besonderen Situation. Und dann sind es oft Situationen, in denen sich Sportler bzw. Teams im Wettkampf begegnen, die über ein vergleichbar hohes Leistungsniveau verfügen. Das ist Stress pur, in dem die Sportler physisch und psychisch bis an ihre Grenzen gehen (müssen), um erfolgreich zu sein. Im Training kann man versuchen, durch geeignete Trainingsmethoden und Trainingsübungen die Sportler darauf vorzubereiten, solche Wettkampfsituationen in ihrer Komplexität in geeigneter Form zu erkennen, um dann richtige Entscheidungen zu treffen, entsprechende Handlungen auszulösen oder durchzuführen, um zum gewünschten sportlichen Ergebnis und zum sportlichen Erfolg zu gelangen. Die Voraussetzungen für eine solche Wahrnehmungsleistung und ein solches Entscheidungsverhalten liegen in kognitiven und affektiven Prozessen, die das individuelle charakteristische Zusammenspiel verschiedener psychischer Systeme (Persönlichkeit-System-Interaktion) modulieren. Hier gilt es, zu einer willentlichen Handlungssteuerung im Wettkampf zu gelangen, was wiederum Sportlern leichter fällt, die grundsätzlich handlungsorientiert agieren - im Vergleich zu denen, die lageorientiert agieren. Dabei sind auch die Spieler im Vorteil, denen es gelingt, eine Spielweise zu entwickeln, die Gegenspieler maximal unter Druck setzt - durch eigene sportliche, technische oder taktische Aktionen oder auch durch psychischen Druck. Mit einem solchen Verhalten beeinflussen Sportler nicht nur ihre eigene Leistung auf dem Spielfeld, sondern sie können sogar direkten Einfluss auf die sportliche Leistung ihrer Opponenten nehmen. Und wenn sie dieses Vermögen insbesondere in spielentscheidenden Situationen abrufen und zur Wirkung bringen können, leisten sie einen wichtigen Beitrag zum sportlichen Ergebnis ihres Teams. Und den Stars unter den Spielsportlern gelingt dies gerade in spielentscheidenden Situationen, gerade dann sind sie präsent, gerade dann spielen sie den genialen Pass oder sind extrem zuverlässig und erfolgreich - was sie dann auch von ihren Mit- und Gegenspielern unterscheidet. In seiner Dissertation hat Mark Mayos auf der Grundlage von Kuhl's Theorie der willentlichen Handlungssteuerung und am Beispiel von 43 Basketballspielen der 2. Bundesliga der Männer untersucht, wie Spieler in entscheidenden Situationen agieren. Er hat die Spiele dazu strukturiert (kritische oder unkritische Situation, Pressure-Full-Play) und hat untersucht, welche Spielertypen (handlungs- bzw. lageorientiert) es gibt, und in welchem Verhältnis verschiedene Variable (darunter auch die sporttechnische Leistungsfähigkeit der einzelnen Spieler in Angriff und Abwehr) mit Blick auf den sportlichen Erfolg stehen. Neben der Spielbeobachtung setzte der Autor auch Interviews und Fragebögen ein, um die Typisierung der Sportler vorzunehmen. Mit seinen Forschungsergebnissen liefert Mark Mayos einen interessanten Einblick in die Persönlichkeits- und Handlungsstruktur im Wettkampf von Basketballspielern, aus dem sich auch Trainingskonsequenzen ableiten lassen.
© Copyright 2014 Veröffentlicht von OmniScriptum GmbH & Co. KG. Alle Rechte vorbehalten.

Schlagworte: Basketball Entscheidungsverhalten Spielsportart individuell Wettkampf Wahrnehmung Psychoregulation Stress Handlungsregulation Untersuchungsmethode Beobachtung Analyse Befragung Persönlichkeit
Notationen: Spielsportarten Trainingswissenschaft
Veröffentlicht: Saarbrücken OmniScriptum GmbH & Co. KG 2014
Seiten: 120
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Englisch
Level: hoch