Effects of in-season explosive strength training on maximal leg strength, jumping, sprinting, and intermittent aerobic performance in male handball athletes

(Wirksamkeit eines saisonbegleitenden Explosivkrafttrainings bezüglich Maximalkraft der unteren Extremität sowie Sprung-, Sprint und Ausdauerleistungsfähigkeit bei Handballspielern)

Zusammenfassung Hintergrund: Handball ist eine intensive Ballsportart mit spezifischen technisch-taktischen und physischen Anforderungen. Die Fähigkeit zu Explosivkraftleistungen (z. B. Sprint, Sprung, Richtungsänderung) ist eine wichtige Leistungsvoraussetzung für den sportlichen Erfolg. Fragestellung: Ziel der Pilotstudie war es, die Wirksamkeit eines saisonbegleitenden hochintensiven Krafttrainings auf die physische Leistungsfähigkeit von Profihandballern während der Wettkampfperiode zu prüfen. Material und Methoden: 22 Handballer der ersten tunesischen Liga wurden randomisiert der Kontrollgruppe (CG; n=10) und Trainingsgruppe (TG; n=12) zugeteilt. Zu Studienbeginn wurde das Wiederholungsmaximum (1RM) für die Halbkniebeuge ermittelt sowie ein Shuttle Run Test (RSA; 6×2×15m), Squat-und Counter Movement Jumps (CMJ) durchgeführt. Die Ausdauerleistungsfähigkeit wurde mittels Yo-Yo Intermittent Recovery Test Level 1 überprüft. Die Spieler der TG führten zweimal pro Woche über einen Zeitraum von 10 Wochen ein zusätzliches Beinkrafttraining (Halbkniebeuge: 80-95% 1-RM, 1-3 Wiederholungen, 3-6 Sätze, 3-4 min Satzpause) durch. Das Training fand unmittelbar vor dem regulären Handballtraining statt. Die CG absolvierte im gleichen Zeitraum kein zusätzliches Krafttraining. Die Tests wurden nach Abschluss der 10wöchigen Intervention wiederholt. Ergebnisse: In drei Parametern (Maximalkraft untere Extremität: Eta-Quadrat=0,74; CMJ: Eta-Quadrat=0,70, RSA Bestzeit: Eta-Quadrat=0,25) konnte ein signifikanter Interaktionseffekt zugunsten der TG beobachtet werden. Die hohen Effektgrößen unterstreichen die Wirksamkeit des evaluierten Trainingsprogramms (z. B. CMJ: d=3,77). Einzig für den Parameter Gesamtzeit des RSA-Tests fanden sich keine Zeit-, Gruppen- oder Interaktionseffekte. Hier war sogar eine Leistungsabnahme seitens der CG zu beobachten (d=-0,24). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie stützen die Hypothese, wonach ein zusätzliches Krafttraining (zweimal wöchentlich) die Maximalkraft der unteren Extremität erhöht. Damit einher ging eine Erhöhung der Sprint- und Sprungkraftleistung. Ein negativer Effekt seitens der Ausdauer- und Schnelligkeitsausdauerleistung konnte nicht ermittelt werden.
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Schlagworte: Handball Leistungsfähigkeit Kraft Maximalkraft Schnellkraft Ausdauer Bein Sprung Test
Notationen: Trainingswissenschaft Spielsportarten Biowissenschaften und Sportmedizin
DOI: 10.1055/s-0043-103469
Veröffentlicht in: Sportverletzung Sportschaden
Veröffentlicht: 2017
Jahrgang: 31
Heft: 3
Seiten: 167-173
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Englisch
Level: hoch