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Funktionelles Krafttraining im Badminton

In einer solch dynamischen Sportart wie Badminton, mit permanenten schnellkräftigen Bewegungen, mit ständigen antizipierten und unerwartet notwendigen Richtungswechseln, mit Belastungen der Beine genauso wie der Arme über mehrere Sätze, mit einem hohen Niveau an mentaler Fitness, ist die athletische Vorbereitung auf dieses sportartspezifische Anforderungsprofil, in dem sich die Leistungsstruktur widerspiegelt, von sehr hoher Bedeutung. Dabei stehen zwei Aspekte im Fokus: Die Erhaltung einer hohen Belastbarkeit, Belastungsverträglichkeit verbunden mit der Prävention von gesundheitlichen Schäden bzw. Verletzungen sowie die Entwicklung der sportartspezifischen Leistung. Für beide Aspekte ergeben sich spezifische Notwendigkeiten in der Planung und Realisierung konditioneller bzw. athletischer Trainingsanteile und Trainingseinheiten. In der genaueren Betrachtung der einzelnen konditionellen Leistungsfaktoren wiederum kommt der Kraft in ihren unterschiedlichen Ausprägungsformen eine herausgehobene Rolle zu. Hier gilt es, sowohl altersspezifische Aspekte als auch das individuelle Leistungsniveau und nicht zuletzt den aktuellen Zeitpunkt innerhalb einer Jahres-, Monats-, Wochen- oder Tagesplanung zu beachten, das Krafttraining dabei aber nicht isoliert, sondern stets in seinem Wechselspiel mit dem Technik- und Taktiktraining wie auch dem Training weiterer konditioneller Fähigkeiten zu betrachten. Aus einer solchen komplexen Sicht ergeben sich die inhaltlich-methodischen Schlussfolgerungen für das Training von Explosiv- und Reaktivkraft, von Schnellkraft, Maximalkraft und Kraftausdauer in ihren Funktionen innerhalb des sportlichen Bewegungs- und Leistungsvollzugs im Badminton. Hier findet auch die Arbeit von Diemo Ruhnow ihre Basis, der das Krafttraining in seinen Zielen und Funktionen für das Badmintonspiel analysiert, um daraus sein funktionelles Krafttraining abzuleiten und zu entwickeln. In der Zielbeschreibung des sportartspezifischen Krafttrainings mit "Leistungsgewinn unter der Prämisse der Verletzungsprophylaxe" finden sich dann auch beide entscheidenden Aspekte wieder. In der folgenden Untersuchung der funktionellen Anforderungen an Trainingsübungen im Badminton wird dieser Ansatz konsequent weiterverfolgt und auf die Körperregionen von Fuß- und Sprunggelenk bis Hüft- und Schultergelenk weitergeführt. Auf der Grundlage dieser Klärung werden eine Typologie des Trainings und der Trainingsmethoden entwickelt und Altersbesonderheiten im Kinder- und Jugendtraining präsentiert. Letztlich wendet sich das Buch grundlegenden methodischen Themen der Belastungsgestaltung und Periodisierung zu und gibt erste Hinweise, wie sich Krafttraining in den unterschiedlichen Trainingsperioden wiederfinden kann. Der praktische Hauptteil der Publikation, die für Trainer geschrieben wurde, besteht natürlich aus Beschreibungen von Trainingsübungen zu folgenden Themen: - funktionelles Aufwärmen - präventive Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen - Krafttrainingsübungen - plyometrische Übungen. Eine Auswahl regenerativer cool-down-Vorschläge rundet diese Trainingskapitel ab. Bevor in den Kapiteln die praktischen Übungen in Wort und Bild von der Startposition über die korrekte Bewegungsausführung und mögliche Bewegungs- bzw. Übungsvarianten vorgestellt werden, macht der Autor die Leser jeweils mit den spezifischen trainingsmethodischen Zielen bekannt, diskutiert in diesem Zusammenhang wichtige Trainings- bzw. Belastungsprinzipien und stellt den aktuellen Stand der Fachliteratur - und auch der trainingspraktischen Erfahrungen - zum Einsatz der jeweiligen Übungen im Zusammenhang mit Leistungs- und Wettkampfsport vor, wobei hier gezielt über die Sportart Badminton hinaus geblickt wird. Schnell wird klar, dass vor dem "richtigen" Krafttraining die einzelne Übung erst in ihrem Bewegungsablauf erlernt und auch unter zunehmender Belastung und Ermüdung beherrscht werden muss, wenn ein entsprechender Trainingseffekt erzielt werden soll. Deutlich wird auch, dass für die verschiedenen Trainingsziele entsprechend strukturierte Belastungsprogramme entwickelt werden müssen, die sowohl allgemeinen Trainingsprinzipien als auch speziellen, sportartspezifischen, leistungsstrukturellen Anforderungen entsprechen. Hier bietet insbesondere das abschließende Kapitel mit Empfehlungen zur Trainingsgestaltung in verschiedenen Altersgruppen von U13-U19 sowie für ausgewählte Trainingsübungen, von Übungen im Einbeinstand bis zu speziellen Übungen für den Oberkörper, sehr nützliche Ideen und Vorschläge, die zwar nicht ohne eigene Reflexion der individuellen bzw. Gruppensituation der Trainierenden übernommen werden sollten, die aber im Sinne einer ersten Handreichung geeignet sind, die Trainingsplanung zu unterstützen.
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Schlagworte: Badminton konditionelle Fähigkeit Kraft Training Trainingsmethode Übungszusammenstellung Aufwärmung Beweglichkeit Muskel Wiederherstellung langfristiger Leistungsaufbau plyometrisches Training Jugend Nachwuchsleistungssport Kraftausdauer Schnellkraft Explosivkraft Übung
Notationen: Spielsportarten Trainingswissenschaft
Veröffentlicht: Hamburg Sport und Buch Strauß 2010
Ausgabe: Hamburg: Eigenverlag, E-Book, 2010. - 198 S.
Seiten: 198
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: hoch