Die Faszination des Handballs ergibt sich in nicht geringem Maße aus seiner Vielseitigkeit. Wer ein Handballspiel der Erwachsenen über zweimal 30 Minuten mit seinen schnell wechselnden Individual-, Gruppen- und Mannschaftsaktionen in Angriff und Abwehr erfolgreich bestreiten will, der muss über entsprechende konditionelle, technisch-koordinative und taktische Fähigkeiten verfügen. Hinzu kommt, dass die verschiedenen Spielpositionen neben den allgemeinen Voraussetzungen hinsichtlich Ausdauer, Sprung- und Wurfkraft, Schnelligkeit oder Beschleunigung und Körperbeherrschung weitere Anforderungen an die Spielerinnen und Spieler stellen. Sicherlich ist diese Differenzierung im Vergleich von Torhütern und Feldspielern für jedermann einleuchtend. Inzwischen ist die Entwicklung, zumindest im Spitzenbereich, soweit vorangeschritten, dass es Spieler gibt, die regelrechte Abwehrspezialisten sind (man denke nur an Didier Dinart aus Frankreich oder Oliver Roggisch aus Deutschland), die über ein herausragendes Leistungsvermögen gerade für diese Spielphasen verfügen, bei Angriffen der eigenen Mannschaften aber auf die Wechselbank abbiegen. Und wer sich die unterschiedlichen Aufgaben von zentralen Aufbauspielern genauer ansieht und diese mit den Fernwurfschützen auf den Halbpositionen, insbesondere aber mit den spezifischen Fähigkeiten und Aufgaben der Außen- und Kreisspieler genauer vergleicht, der wird sehr schnell auf deutliche Unterschiede stoßen. Und das erfolgreiche Mannschaftsspiel führt all diese Spezialisten zusammen, um in taktischen Spielsystemen (die gerne im Laufe eines Spiels gewechselt werden) das eigene Spiel erfolgreich zu entwickeln. Für all diese spezifischen Aufgaben müssen schrittweise im Kinder- und Jugendtraining Grundlagen und allgemeine Leistungsvoraussetzungen geschaffen werden, auch wenn der Leistungssport nicht das finale Ausbildungsziel der Mädchen und Jungen darstellt. Die Grundelemente des Trainings der Technik und Taktik benötigt jeder Handballspieler, weshalb sie natürlich Gegenstand des Trainings in allen Alters- und Leistungsklassen sind. Im vorliegenden Buch gibt Christoph Kolodziej einen Überblick über Abwehrtechniken und Abwehrtaktik, über die spezielle Position des Torhüters sowohl innerhalb des Abwehrverbands, aber auch als Ausgangspunkt der nächsten eigenen Angriffsaktion. Typische Angriffstechniken und taktische Varianten des Angriffsspiels im Hallenhandball werden ebenso präsentiert wie die Rolle des Trainers in der Vorbereitung und Durchführung von Training und Wettkampf - Stichworte sind hier beispielsweise Trainingsplanung, Motivation und Coaching. Damit eignet sich das Buch für das Bücherregal von Übungsleitern und Trainern genauso wie für Spielerinnen und Spieler, die etwas mehr von den trainingsmethodischen Grundlagen ihrer Sportart erfahren und verstehen wollen.
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