114 gesunde Handballspielerinnen der 1. und 2. Liga europäischer Vereine, die keine Verletzung des vorderen Kreuzbandes hatten, und 22 Spielerinnen mit einer Verletzung des vorderen Kreuzbandes, bei denen das nicht verletzte Bein getestet wurde, wurden mit einem isokinetischen Testgerät Biodex untersucht. Sie absolvierten fünf Streckungen und Beugungen bei niedriger Geschwindigkeit (60°/s) und 15 Wiederholungen mit höherer Geschwindigkeit (240°/s). Es wurden die Spitzenwerte des Drehmoments bei der Streckung und Beugung ermittelt wie auch das Verhältnis ischiokrurale Muskulatur : Quadriceps (H/Q)aus beiden Geschwindigkeiten berechnet wurde. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe wiesen die nicht verletzten Beine der Gruppe der verletzten Sportlerinnen eine um 8 Prozent schwächere Quadriceps-Muskulatur aus und einen um 14 % höheren H/Q-Wert bei höheren Geschwindigkeiten. Die anderen Vergleiche zwischen den Gruppen ergaben keinen signifikanten Unterschied. Die Kraftunterschiede können sich durch die Kraftreduzierung nach der Verletzung im nicht verletzten Bein als Ergebnis einer unzureichenden Rehabilitation, durch eine bereits vor der Verletzung in dieser Gruppe nur schwächer ausgeprägte Muskulatur oder durch beide Faktoren entwickelt haben. Falls die zweite Option zutrifft, könnte eine schwache Quadriceps-Muskulatur als Risikofaktor für Verletzungen des vorderen Kreuzbandes definiert werden. Mit der Studie werden zusätzliche Normdaten zum Drehmoment der ischiokruralen Muskulatur und des Quadriceps bei Spitzenhandballerinnen. Die Studie wurde mit Unterstützung des NOK von Norwegen durchgeführt. - Autorreferat -
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