Prevention of injuries in young female players in European team handball. A prospective intervention study

(Prävention von Verletzungen junger Handballerinnen im europäischen Handball. Eine prospektive Interventionsstudie)

Junge eurpäische Handballspielerinnen weisen eine sehr hohe Verletzungshäufigkeit auf, sie reicht bis zu 50 Verletzungen pro 1000 Trainings- und Wettkampfstunden. Mehr als die Hälfte der Verletzungen kommt ohne äußere Einflüsse zustande. Mit der Untersuchung sollten die Auswirkungen eines Interventionsprogramms untersucht werden, das die Verletzungszahl reduzieren soll. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die unteren Extremitäten gelegt. Das entwickelte Programm stellt eine Mischung existierender Trainingsprogramme für den Hochleistungssport und Rehabilitationsprogramme für verletzte Sportler mit funktionellen Gelenkinstabilitäten oder nach einem Riß des vorderen Kreuzbandes dar. Es bezog den 10- bis 15minütigen Einsatz der sog. "Ankle disc" (Gelenkscheibe) bei allen Trainingseinheiten ein, über einen Untersuchungszeitraum von zehn Monaten (August 1995 - Mai 1996). 22 Mannschaften nahmen an der Untersuchung teil. Elf Mannschaften mit 111 Spielern bildeten die Interventionsgruppe, weitere 11 Mannschaften mit 126 Spielern bildeten die Kontrollgruppe. Die Daten wurden mit dem t-Test für kontinuierliche Variable, der chi2-Analyse und dem Fisher Test für zweiteilige Variable sowie mit multivariaten Methoden analysiert. Die Ergebnisse zeigen, daß das Interventionsprogramm die Zahl der traumatischen und Überlastungsverletzungen signifikant verringerte. Die Unterschiede in der Verletzungshäufigkeit lag bei 80 % während Wettkämpfen und 71 % während des Trainings. Außerdem war das Verletzungsrisiko in der Kontrollgruppe 5.9mal höher als in der Interventionsgruppe. - Autorreferat - Zum Programm: Die "Fußgelenkscheibe" wurde in jeder TE 10-15 min verwendet, jeder Spieler übte auf seiner eigenen Scheibe. Das Programm (Schulung des Gleichgewichts und der Propriozeption)) zielte auf die Reduzierung der Verletzungen junger Handballspielerinnen mit besonderer Betonung auf die Verletzungen der unteren Extremitäten. Es verwendete Prinzipien von Trainingsprogrammen für Hochleistungssportler und Rehabilitationsprogrammen von verletzten Sportlern mit funktioneller Instabilität ihrer Fußgelenke oder vorderen Kreuzbandrupturen. Neben diesen Übungen mit der Fußgelenkscheibe enthielt das Programm 2 oder mehr funktionelle Aktivitäten für alle großen Muskelgruppen, und die Trainer wurden aufgefordert, mindestens 1 Aktivität pro Muskelgruppe auszuführen, um eine gründliche Erwärmung und das Training aller Muskelgruppen zu sichern. Die Aktivitäten bezogen Übungen für die oberen und unteren Extremitäten ein, um Ausgeglichenheit zu sichern und sich nicht allein auf die unteren Extremitäten zu konzentrieren. Zum Beispiel: ein- und beidbeinige Sprünge auf Treppen und in Quadraten am Boden für die untere Extremitäten und Spielen mit einem Medizinball (1 kg) für die oberen Extremitäten. Alle Aktivitäten wurden so gestaltet, daß sie einen natürlichen Teil der Spielbewegungen darstellten und es möglich war, sie auf dem Spielfeld auszuführen.
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Schlagworte: Handball Nachwuchsleistungssport Schaden Verletzung Übungszusammenstellung Prävention weiblich Sensomotorik
Notationen: Biowissenschaften und Sportmedizin Spielsportarten Nachwuchssport
Veröffentlicht in: Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports
Veröffentlicht: 1999
Ausgabe: Kopenhagen 9(1999)1, S. 41 - 47, 4 Abb., 4 Tab., 16 Lit.
Jahrgang: 9
Heft: 1
Seiten: 41-47
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Englisch
Level: hoch
mittel