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Valeri Ivanov: "Vse, cto znaju, umeet Casa"

(Waleri Iwanow: "Alles was ich weiß, kann Sascha")

Der erfolgreiche russische Trainer Waleri Iwanow berichtet im Interview über das Training und Details der Technik eines seiner besten Schützlinge - seines Sohnes Alexander Iwanow, des derzeit besten Nachwuchs-Speerwerfers Russlands (aktueller russischer Rekordhalter des Jugend-, Junioren- und U23-Rekords). Einige Kernpunkte seines Trainings: Beginnen sollte ein Speerwerfer so früh wie möglich, günstigerweise mit zehn Jahren, aber auch später, bis 16 Jahre, ist möglich - wenn der Athlet vorher bereits andere Sportarten betrieben hat! Zu beginn sollten immer leichte Geräte verwendet werden, auch nicht unbedingt der Speer, sondern andere, leichtere Wurfgeräte. Im Nachwuchsbereich haben Läufe und Sprünge einen großen Anteil am Training. Günstig ist es auch, anfangs Mehrkampf zu betreiben. Im Erwachsenenbereich empfiehlt Iwanov beidarmige Würfe mit gefüllten Bällen unterschiedlichen Gewichts. Weiterhin empfiehlt er Kugelstöße mit der 3-4-kg-Kugel sowie natürlich mit dem leichteren Speer. Im Training sollten bei einarmigen Würfen die Trainingsgeräte maximal das Dreifache Gewicht des Wettkampfgeräts haben (Männer 2,4 kg, Frauen 1,8 kg). Im Nachwuchsbereich sind schwerere Geräte generell zu vermeiden! Wichtig sind Trainingsübungen zur Kräftigung des Schulterbereichs. Dafür werden zahlreiche Übungen, Übungsformen und Geräte verwendet, beispielsweise Gewichtheben (Reißen), Kniebeuge mit Hantel. Diese Trainingsmittel werden ganzjährig eingesetzt - im Winter liegen die Wiederholungszahlen bei 8-10, im Sommer bei 4-6.. Auch dem Laufen mit dem Speer wird im Training große Bedeutung beigemessen. Der Trainer glaubt, dass im Speerwerfen der Anlauf 90 % des Erfolgs ausmacht! Erwachsenenbereich werden Sprints über 150-200m, im Nachwuchsbereich über 30-60 m absolviert. Zur Verbesserung der Ausdauerkomponente werden Crossläufe absolviert - im Herbst werden zwei Monate lang in jeder TE 3 km gelaufen, ebenso zwei Wochen im März. Es werden keine Unterschiede im Training zwischen Männern und Frauen gemacht, lediglich die eingesetzten Gewichte unterscheiden sich in Abhängigkeit vom Leistungsniveau (nicht vom Geschlecht). Hantelübungen mit schweren Gewichten und andere spezielle Übungen aus dem Gewichthebertraining werden vermieden. In der Wettkampfperiode wird nicht mehr mit schwreen Geräten trainiert. Auch große Wiederholungszahlen werden vermieden, da Ausdauertraining auf Kosten der Schnelligkeit gehen würden. Auch Hanteldrücken in jeder Form wird in der WKP nicht mehr eingesetzt. Würfe aus dem Stand werden insgesamt nur sehr selten eingesetzt. Bei idealer Technik wird der Speer mit Anlauf ca. 25 m weiter geworfen als aus dem Stand. Fliegt der Speer mit Anlauf weniger als 20 m weiter als aus dem Stand, dann ist etwas mit der Technik nicht in Ordnung. Zur Wettkampfhäufigkeit: Kinder sollen nach Iwanow im Jahr 7-10 Wettkämpfe bestreiten, Erwachsene 15-20. Im Nachwuchsbereich können die Athleten außerdem in anderen Disziplinen Wettkämpfe bestreiten. Im Kinderbereich sind Wettkämpfe in der Region/am Ort ausreichend, beispielsweise Wettkämpfe zwischen Schulen. Bezüglich der Technik hat das erfolgreiche Gespann keine Geheimnisse, häufig laden sich die Werfer - auch international - sogar gegenseitig zum Training ein um voneinander zu lernen. Negativ vermerkt wird der Mangel an speerwurffähigen Stadien in Russland und die mangelhafte finanzielle Unterstützung junger Athleten. Daher ist es schwierig, diese bis zum Hochleistungsalter zu halten. Zum Dritten mangelt es an jungen Trainern - im Wurfbereich insgesamt und Speerwerfen im Speziellen. Ein vierter Kritikpunkt ist, dass viele Werfer zu viel Krafttraining mit hohen Lasten absolvieren - und die Technik vernachlässigen.
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Schlagworte: Speerwurf Technik Training Eigenname Russland Trainingsmittel Belastungsintensität Wettkampfhäufigkeit
Notationen: Kraft-Schnellkraft-Sportarten
Veröffentlicht in: Legkaja Atletika
Veröffentlicht: 2007
Heft: 7
Seiten: 20-22
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Russisch
Level: hoch