Hans Müller-Deck hat sein gesamtes berufliches Leben der sportwissenschaftlichen Unterstützung und Betreuung von Judoka gewidmet. Er hat viele Jahre die Entwicklung der DDR-Judoka bis hin in die internationale Spitze begleitet, eher er in den neunziger Jahren sein Wissen und seine Erfahrungen in das Training der Topp-Judokas Österreichs einbrachte. Als Trainingswissenschaftler hat er sehr eng mit Trainern und Sportlern zusammengearbeitet. In der Trainings- und Wettkampfpraxis fand er die Themen seiner wissenschaftlichen Arbeit, die er gemeinsam mit den Judokas und ihren Trainern untersuchte, um zu neuen trainingsmethodischen Lösungen zu gelangen. Seine wissenschaftlichen Arbeiten haben stets einen sehr angewandten Charakter besessen. Insofern ist das vorliegende Buch eine konsequente Zusammenfassung und Fortführung dieses praxisbezogenen Denk- und Arbeitsansatzes. So steht im Mittelpunkt des vorliegenden Buchs die komplexe Wettkampfleistung, die durch Wettkampfbeobachtung und Wettkampfanalyse beschrieben wird, und die zu Folgerungen für die inhaltliche Gestaltung sowie die Struktur des Trainingsprozesses führt. Das sich daraus ergebende Anforderungsprofil in der Sportart Judo wird sowohl innerhalb des langfristigen Leistungsaufbaus vom Kindertraining, über das Grundlagen- und Aufbautraining bis hin zum Training im Nachwuchsleistungssport und im Spitzenbereich beschrieben, als auch durch übergreifende Themen wie Belastung und Wiederherstellung, Trainingsmittel und Belastungsformen im Training koordinativer und konditioneller Leistungsgrundlagen und nicht zuletzt durch Fragen der Kampfstrategie, der Taktik und des Coaching. Entsprechend der Anlage des Buches, Leitfaden für das Training zu sein, stellt Müller-Deck eine Vielzahl praktischer allgemeine und judospezifische Übungen, Übungsfolgen, Handlungskomplexe oder Techniken mit verschiedenen Variationen vor. Hier finden Trainer und Judoka sehr viele Anregungen und Ideen für die Gestaltung ihres Trainings. In den stärker theoretisch-wissenschaftlich angelegten Teilen des Buches arbeitet der Autor sehr viel mit Abbildungen und Tabellen (zum Beispiel zum ThemaÜbertraining), durch die Beziehungen (zum Beispiel von Kampfsituationen und relevanten Verhaltensweisen im Judowettkampf), Gliederungen und Abhängigkeiten plastisch dargestellt und verständlich werden, auch wenn vom Leser ein gutes Maß an sportwissenschaftlichen Kenntnissen sowie judospezifischen Informationen und Erfahrungen erwartet wird. An verschiedenen Stellen verdeutlicht Müller-Deck auch seine Positionen zum aktuellen Entwicklungsstand dieser aktionsreichen asiatischen Kampfsportart und zu möglichen Entwicklungsrichtungen in der näheren Zukunft. Dabei gehen seine Gedanken immer wieder zu den trainingsmethodischen Konsequenzen, die sich daraus für die sportliche Ausbildung von Judoka ergeben.
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