Einfluss einer ringkampfnahen Belastung auf die Maximalkraft

Einleitung Ein aus den Wettkampfanforderungen im Ringen sich ergebendes Problem ist die Stabilität der Kraft. Der Focus der Trainingsmethodik liegt dabei auf dem Kraftniveau am Ende der jeweiligen Kampfabschnitte, beispielsweise aufgrund der Anordnung einer Standardsituation im Griechisch-Römischen Ringkampf nach 1,5 Minuten der jeweiligen Kampfrunde. Den hohen Stellenwert dieses Kampfabschnittes stellten auch Curby, Dziedzic und Fräser (2009) in ihrer Analyse der Olympischen Spiele 2008 heraus. Die Krafterzeugung in der individuellen grifftechnischen Lösungsvariante der Standardsituation unterliegt folglich dem Einfluss der vorangegangenen Wettkampfbelastung. Für die Sportpraxis ergibt sich die Frage, wie strategisch bzw. trainingsmethodisch darauf reagiert werden kann. Um die Trainer bei der Suche nach geeigneten Trainingsinterventionen zu unterstützen, war es die Aufgabe zu prüfen, wie sich das Kraftniveau einer belasteten Muskelgruppe unter dem Einfluss einer ringkampfnahen konditionellen Belastung am Ende einer Teilbelastung im wettkampfspezifischen Belastungszeitraum verhält. Methode An der Untersuchung nahmen 9 Leistungssportler im Alter von 16 bis 31 Jahren (M=1,8, SD=5,6) teil. Erfasst wurde die isometrische Maximalkraft (Fmax) bei einer bilateralen Zugbewegung der oberen Extremitäten separat für die linke und rechte Seite zu den Messzeitpunkten im Verlauf einer ringkampfnahen Belastung. Ergebnisse und Diskussion Es gibt eine Veränderung bzgl. Fmax über die Messzeitpunkte in Abhängigkeit der Belastung (zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung auf zwei Faktoren, Interaktion: Belastung x Messzeitpunkt; F[3, 24]=12,91, p<0,001, n²p=,.62). Jedoch reduziert sich Fmax bedeutsam lediglich zu Beginn der Belastung (F[1,8]=17,86, p=0,003, n²p=0,69) und nicht wie in der Sportpraxis angenommen über den gesamten Belastungsverlauf. Neben den Ergebnissen der Gruppenstatistik werden individuelle Niveau- und Verlaufstypen diskutiert, die für den Leistungssport maßgeblich relevant sind sowie trainingsmethodische Lösungen, um eine Maximalkraftanforderung unter dem Einfluss einer ringkampfnahen Belastung optimal bewältigen zu können.
© Copyright 2010 Bewegung und Leistung - Sport, Gesundheit & Alter : 8. Gemeinsames Symposium der dvs-Sektionen Biomechanik, Sportmotorik und Trainingswissenschaft vom 2.-4. September 2010 in Hamburg. Veröffentlicht von Feldhaus, Ed. Czwalina. Alle Rechte vorbehalten.

Schlagworte: Ringen Maximalkraft Belastung
Notationen: Trainingswissenschaft
Veröffentlicht in: Bewegung und Leistung - Sport, Gesundheit & Alter : 8. Gemeinsames Symposium der dvs-Sektionen Biomechanik, Sportmotorik und Trainingswissenschaft vom 2.-4. September 2010 in Hamburg
Herausgeber: K. Mattes, B. Wollesen
Veröffentlicht: Hamburg Feldhaus, Ed. Czwalina 2010
Schriftenreihe: Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, 204
Seiten: 101
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: hoch