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Kampfkunst und Kampfsport in Forschung und Lehre 2011. 1. Internationales Symposium "Kampfkunst und Kampfsport" vom 6.-7. April 2011 in Bayreuth

Das Interesse an "kämpferischen" Themen ist in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Bereichen des Sports selbst, aber auch der schulischen Sportausbildung und im Fitness- und Rehabilitationsbereich stärker geworden. Gleichzeitig ist auch eine intensivere Bearbeitung kampfsportlicher Themen und Aspekte in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen zu beobachten. Neben den seit vielen Jahren bearbeiteten Frage der methodischen Gestaltung von Training und Wettkampf in Kampfsportarten wie Boxen, Judo oder Ringen, ist innerhalb eines gesellschaftlich relevanten Kontexts das Interesse an psychologischen und soziologischen Komponenten von Gewaltbereitschaft und Gewaltprävention getreten. Psychologische Themen, die im Zusammenhang gerade mit asiatischen, fernöstlichen Kampfsportarten immer sehr bedeutsam waren, da sich diese Sportarten sehr intensiv mit dem Zusammenhang von Körper und Geist auseinandersetzen, haben unter der Sicht psychoregulativer Techniken im Umgang mit Stress, aber auch zur Leistungsoptimierung insgesamt zunehmend Interesse gefunden. Dies drückt sich sowohl in der Beschäftigung mit solchen Themen im akademischen Umfeld aus, aber auch in einer wachsenden Zahl von Praxisangeboten (in Fitness-Studios und Sportvereinen) und Publikationen. Das 2011 in Bayreuth organisierte internationale Kampfsport- und Kampfkunstsymposium wurde bewusst thematisch so angelegt, dass all diese Themen ihren Platz finden konnten. In insgesamt 19 Beiträgen aus den unterschiedlichen Fachrichtungen wurde diese thematische Vielfalt deutlich gemacht. Neben dem Hauptvortrag von S. Happ zum Thema "Zweikämpfen - zu einer phänomenologischen Betrachtung der Zwischensphäre" wurde das Interesse und die Beitragsfähigkeit der unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen durch die verschiedenen fachlich-wissenschaftlichen Zugänge zur Kampfkunst und dem Kampfsport deutlich gemacht: - Psychologische Zugänge - u. a. mit Vorträgen zum Flow-Konzept im Kontext fernöstlicher Selbstregulationsideen und zu Motiven der Hinwendung zu regelmäßigen kampfsportlichen Aktivitäten, - Medizinische, trainings- und bewegungswissenschaftliche Zugänge - u. a. mit Beiträgen zur Spirometrie im Karate-Kumite, zur biomechanischen Technikdiagnostik sowie zur Leistungsdiagnostik in olympischen Kampfsportarten, - Kulturhistorische und philosophische Zugänge - mit einem Beitrag zur kulturellen Prägung kämpferischer Bewegung - Pädagogische Zugänge - u. a. mit Vorträgen zu Kampfformen im Schulsport (aber auch im Vereinssport), zur Verankerung von Kampfsportarten in schulischen Lehrplänen sowie zum Kämpfen als Mittel zur Gewaltprävention.
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Schlagworte: Kampfsport Karate Sportpsychologie Trainingswissenschaft Bewegungslehre Sportpädagogik Sportmedizin Sportsoziologie Tagung 2011 Psychoregulation
Notationen: Kampfsportarten Trainingswissenschaft Biowissenschaften und Sportmedizin Sozial- und Geisteswissenschaften
Herausgeber: P. Kuhn, H. Lange, T. Leffler, S. Liebl
Veröffentlicht: Hamburg Feldhaus, Ed. Czwalina 2011
Ausgabe: Hamburg: Feldhaus, Ed. Czwalina, 2011. - 206 S.
Schriftenreihe: Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, 220
Seiten: 206
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: hoch