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Psychische Beanspruchung im Judo. Zur Bewertung und Bewältigung von allgemeinen und spezifischen Belastungsbedingungen im Judo

Kampfsportarten und damit auch Judo sind durch die unmittelbare Auseinandersetzung von zwei Kämpfern gekennzeichnet. Daraus resultiert die Notwendigkeit, eigene Aktionen zu planen und auszuführen, aber genauso auch auf Aktionen des sportlichen Konkurrenten zu reagieren, woraus sich sowohl physisch als auch psychisch spezifische Belastungen ergeben. Hinzukommen weitere judotypische physische Belastungen einer dynamischen Sportart mit hoher Belastungsintensität bei einem intermittierenden Belastungscharakter. Und letztlich dürfen auch allgemeine Belastungen nicht unterschätzt werden, die sich im Judo wie in vielen anderen Sportarten aus dem regulären und regelmäßigen Training und der Wettkampfteilnahme ergeben. Diesen Belastungsmix leistungsfördernd zu verarbeiten ist eine der Herausforderungen, mit denen sich Judoka unterschiedlichen Alters und variierenden Leistungsniveaus gegenübersehen. Gleichzeitig ist das auch die Aufgabe von Übungsleitern und Trainern, ihren Sportlerinnen und Sportlern im Training das Rüstzeug mitzugeben bzw. dieses so zu entwickeln, dass es im Judokampf dann erfolgreich eingesetzt werden kann. Um das Training entsprechend auszurichten und inhaltlich zu gestalten, muss bei allen Beteiligten Wissen aufgebaut werden, wie die physische und psychische Beanspruchung im Judo aussieht, welche individuellen Leistungsvoraussetzungen vorhanden sind bzw. entwickelt werden müssen, wie die spezifischen Leistungsanforderungen aussehen, wie Belastungswirkungen und Belastungsfolgen aussehen können. Für dieses Voraussetzungswissen bietet Oliver Leis einen fachlichen Überblick zum aktuellen Wissensstand allgemein wie auch zu judospezifischen Erkenntnissen an. Danach präsentiert er sein methodisches Vorgehen in der Befragung von 130 Judoka unterschiedlicher Leistungsklassen, die 46 Elemente allgemeiner, 42 Elemente spezifischer Belastungsbedingungen sowie 36 Aspekte der spezifischen Belastungsbewältigung umfasste. Ziel der Untersuchungen war es einerseits herauszufinden, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede in den Belastungsbedingungen wie auch in der Belastungsbewältigung gab und andererseits die gleichen Fragen nach Unterschieden auch in Relation zum individuellen Leistungsniveau zu stellen. Mit Blick auf die spezifischen Belastungsbedingungen konnten Unterschiede zwischen den von Frauen und Männern höher bewerteten Faktoren ermittelt werden (wie der Umgang mit Kampfrichtern bei den Männern und bevorstehender Kampf gegen eine bisher nicht besiegte Gegnerin bei den Frauen). Außerdem zeigten sich auch Unterschiede in der Bewertung der Belastungsfaktoren zwischen leistungsschwächeren und leistungsstärkeren Judoka - zum Beispiel im Umgang mit einem frühzeitigen Rückstand bzw. einem hohen Rückstand. Vielfach empfanden leistungsstärkere Sportlerinnen und Sportler Bedingungen vor, während und nach dem Kampf als belastender als leistungsschwächere. Beispiele dafür sind der Umgang mit betreuenden Trainern oder der eigenen Familie. Gleiches traf oftmals auch auf die Bewertung der sportlichen Leistungen und den dabei zu meisternden Wettkampfbedingungen zu. Inhalt 1. PROBLEMSTELLUNG 2. ZUR PSYCHISCHEN BEANSPRUCHUNG IM JUDO 2.1 Grundlagen der psychischen Beanspruchung 2.2 Determinanten der Beanspruchung 2.3 Grundformen der Beanspruchung 2.4 Grundlagen der Belastungsbewertung 2.5 Grundlagen der Belastungsbewältigung 2.6 Spezifische Aspekte der psychischen Beanspruchung im Judo 2.6.1 Anforderungsprofil des Judo 2.6.2 Ausgewählte Studien zur psychischen Beanspruchung im Judo 2.6.2.1 Ausgewählte Studien zur Belastungsbewertung 2.6.2.2 Ausgewählte Studien zur Belastungsbewältigung 2.7 Spezifische Fragestellungen 3. METHODIK 3.1 Untersuchungsverfahren 3.1.1 Allgemeine Belastungsbedingungen 3.1.2 Spezifische Belastungsbedingungen vor, während und nach dem Kampf 3.1.3 Spezifische Belastungsbewältigung vor, während und nach dem Kampf 3.1.4 Gütekriterien 3.1.4.1 Objektivität 3.1.4.2 Reliabilität 3.1.4.3 Validität 3.2 Untersuchungspersonen 3.2.1 Gesamtgruppe 3.2.2 Vergleich zwischen weiblichen und männlichen Judoka 3.2.3 Vergleich zwischen Judoka niedriger und hoher Graduierung 3.2.3.1 Vergleich zwischen weiblichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 3.2.3.1 Vergleich zwischen männlichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 3.3 Untersuchungsdurchführung 3.4 Untersuchungsauswertung 4. DARSTELLUNG, INTERPRETATION UND DISKUSSION DER ERGEBNISSE 4.1 Vergleich der Belastungswahmehmung und der Belastungsbewältigung zwischen weiblichen und männlichen Judoka 4.1.1 Vergleich der allgemeinen Belastungsbedingungen zwischen weiblichen und männlichen Judoka 4.1.2 Vergleich der spezifischen Belastungsbedingungen zwischen weiblichen und männlichen Judoka 4.1.3 Vergleich der spezifischen Belastungsbewältigung zwischen weiblichen und männlichen Judoka 4.1.4 Zusammenfassung des Vergleichs der Belastungswahrnehmung und der Belastungsbewältigung zwischen weiblichen und männlichen Judoka 4.2 Vergleich der Belastungswahrnehmung und der Belastungsbewältigung zwischen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.1 Vergleich der Belastungswahrnehmung und Belastungsbewältigung zwischen weiblichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.1.1 Vergleich der allgemeinen Belastungsbedingungen zwischen weiblichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.1.2 Vergleich der spezifischen Belastungsbedingungen zwischen weiblichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.1.3 Vergleich der spezifischen Belastungsbewältigung zwischen weiblichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.1.4 Zusammenfassung des Vergleichs der Belastungswahrnehmung und der Belastungsbewältigung zwischen weiblichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.2 Vergleich der Belastungswahrnehmung und Belastungsbewältigung zwischen männlichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.2.1 Vergleich der allgemeinen Belastungsbedingungen zwischen männlichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.2.2 Vergleich der spezifischen Belastungsbedingungen zwischen männlichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.2.3 Vergleich der spezifischen Belastungsbewältigung zwischen männlichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 4.2.2.4 Zusammenfassung des Vergleichs der Belastungswahmehmung und der Belastungsbewältigung zwischen männlichen Judoka niedriger und hoher Graduierung 5. ZUSAMMENFASSUNG
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Schlagworte: Judo Sportpsychologie Belastung Wahrnehmung Stress Vorstartzustand Wettkampf Geschlecht männlich weiblich Leistungsfähigkeit Analyse Befragung
Notationen: Kampfsportarten Sozial- und Geisteswissenschaften
Veröffentlicht: Hamburg Kovac 2017
Schriftenreihe: Schriften zur Sportpsychologie, 19
Seiten: 146
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: hoch