Das Fechten gehört seit vielen Jahrzehnten zu den erfolgreichsten olympischen Sportarten in Deutschland. Viele Medaillengewinne bei internationalen Meisterschaften und Olympischen Spielen der Fechterinnen und Fechter des Deutschen Fechterbundes (DFB) belegen die hervorragende Arbeit der Trainer. Auch bei den olympischen Spielen 2008 war der DFB mit zwei Goldmedaillen sehr erfolgreich, für die Spiele 2012 steht ein Großteil der aktuellen Leistungsträger erneut zur Verfügung. Es ist jedoch festzustellen, dass die Anzahl der Leistungsträger im Athletenbereich und auch im Trainerbereich in den vergangenen olympischen Zyklen kontinuierlich abgenommen hat und damit die Basis für eine Fortsetzung der Erfolge 2016 und folgende als kritisch anzusehen ist. Die Gründe für diese Entwicklung werden kontrovers diskutiert. Auf der Suche nach möglichen Ursachen wurde die trainingsmethodische Konzeption des Deutschen Fechter Bundes (Barth & Beck, 2005; Deutscher Fechterbund, 2005) evaluiert. Ziel der Untersuchung war die Erfassung des gegenwärtigen Zustands und die Identifikation möglicher Handlungsfelder für die Zukunft. Aufgrund der Komplexität der Sportart Fechten kann die vom Athleten erbrachte Wettkampfleistung nicht eindimensional und nicht ohne eine differenziertere Betrachtung erklärt werden. Es müssen sowohl technische, taktische, koordinative und konditionelle Fähigkeiten sowie psychologische und soziologische Faktoren berücksichtigt werden (Barth & Beck, 2005). In dem Projekt wurden trainingswissenschaftliche, sportmedizinische, soziologische und psychologische Aspekte von der Universitätsklinik Ulm (Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin), der Eberhard Karls Universität Tübingen (Institut für Sportwissenschaft, Sportsoziologie) und der Technischen Universität München (Sportpsychologie) in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fechterbund untersucht.
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