Je höher das Spielniveau innerhalb von Sportspielen, desto schneller ist die Spielgeschwindigkeit und desto geringer ist die Anzahl der Fehler von Akteuren. Um dennoch erfolgreich sein zu können und den bzw. die Gegner zu Fehlem zu verleiten, trainieren Sportspieler Täuschungen und Finten. Täuschungen beruhen auf dem Prinzip, die Intention der tatsächlichen Handlungsausführung durch eine glaubwürdige in die falsche Richtung lenkende Bewegung zu verdecken. Geht der Gegenüber auf diese Täuschung ein, verschafft sich der Akteur insbesondere durch das Ausnutzen der psychologischen Refraktärperiode (vgl. Schmidt & Lee, 2005) einen situativen Vorteil, der zu einer erfolgreichen Durchsetzung der ursprünglich intendierten Handlung beiträgt. In zahlreichen Lehrbüchern der verschiedenen Sportspiele wird beschrieben, wie derartige Täuschungen, z.B. eine Wurffinte im Handball, eine Passfinte im Basketball oder eine Torschussfinte im Fußball, erlernt werden können. Aus Sicht der trainingswissenschaftlichen und sportpsychologischen Forschung ist damit allerdings noch nicht erklärt, welche dynamischen Bewegungen bzw. kinematischen Veränderungen der ursprünglich eingeleiteten Bewegung dazu führen, dass sich der bzw. die Gegner tatsächlich täuschen lassen. Bisher gibt es in der sportwissenschaftlichen Forschung kaum Studien, die sich mit den zugrunde liegenden Prinzipien von Täuschungsbewegungen auseinander setzen. Im Folgenden werden die wenigen Studien resümiert und hinsichtlich ihrer Einschränkungen und Potenziale diskutiert, die sich mit Täuschungen im Sportspiel beschäftigt haben.
© Copyright 2006 Zukunft der Sportspiele: fördern, fordern, forschen - Tagungsband, 5. Sportspiel-Symposium. Veröffentlicht von University Press. Alle Rechte vorbehalten. / Übersetzt mit https://www.DeepL.com/Translator