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Ist-Wert-Analyse der individuellen Spielleistung weiblicher, jugendlicher Handballspielerinnen in bezug auf die Problematik der Leistungsdiagnostik im Sportspiel im speziellen bei der Talentsichtung des DHB

Die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, die individuelle Spielleistung von jugendlichen Handballerinnen genauer zu ermitteln und auf wissenschaftlicher Ebene abzusichern. Im Moment befindet sich die Talentsichtung, nicht nur im Handballsport, in einem großen Dilemma. Die Kluft zwischen den theoretisch leistungsbestimmenden Faktoren und der tatsächlich in der Praxis durchgeführten Talentsichtung ist immer noch sehr groß. So ist es für die Handballerinnen im Jugendbereich, welche sich in den Auswahlmannschaften der verschiedenen Landesverbände befinden, üblich, dass sie von den jeweiligen Bundestrainern und -trainerinnen bei einem Sichtungsturnier beobachtet, und dann aufgrund der fachlich kompetenten, jedoch leider immer nur subjektiven Meinung der Bundestrainer und -trainerinnen zu den Lehrgängen des Deutschen Handball Verbandes eingeladen werden. Es besteht also die große Gefahr, dass junge, talentierte Handballer nicht gesichtet und damit gefördert werden und umgekehrt, dass untalentierte Kinder ,ohne Chancen auf einen späteren Erfolg', einen großen Teil ihrer Zeit für den Leistungssport opfern. Die Aufgabe der Bundestrainer ist es, die talentiertesten Handballerinnen für die Jugendnationalmannschaft zu sichten. Um diese Entscheidungen nachvollziehen zu können wird in Kapitel 2 der Talentbegriff auf theoretischer Ebene näher untersucht. Da ein Talent aber nur, wenn überhaupt, mittels langzeitiger Längsschnittuntersuchungen identifiziert werden kann, dient die vorliegende Querschnittsanalyse lediglich einer Identifizierung des aktuellen Leistungstandes der weiblichen Handballerinnen und erhebt keinen prognostischen Anspruch. Die Idee dieser Arbeit ist es nun, den aktuellen individuellen Leistungsstand der Hallenhandballspielerinnen auf wissenschaftlicher Basis unter Mithilfe von empirischen Verfahren zu ermitteln und so den Trainern und Trainerinnen eine Hilfestellung für ihre Sichtungsentscheidungen zu geben. So kann die Gefahr eventueller Fehlentscheidungen weiter eingedämmt werden und die Distanz zwischen Theorie und Praxis weiter minimiert werden. Bevor eine leistungsdiagnostische Untersuchung im Sportspiel Handball in der Praxis durchgeführt wird, muss der aktuelle theoretische Forschungsstand der Leistungsdiagnostik und damit auch die Handlungsstruktur des Sportspiels Handball genau analysiert und verglichen werden und eine Gewichtung der einzubeziehenden leistungsbestimmenden Merkmale vorgenommen werden. Dies soll in Kapitel 3 versucht werden. WOHLRAB und LANDGRAF (1998) berichten sehr praxisnah von drei Grundsätzen, die bei der Talentsichtung berücksichtigt werden müssen. Nachdem die leistungsbestimmenden Parameter genauer aufgeschlüsselt wurden beschäftigt sich die vorliegende Arbeit spezieller mit der handballspezifischen körperlichen Leistungsfähigkeit. Es sollen allgemeine motorische Fähigkeiten wie Kondition und Koordination sowie elementare spezielle Fähigkeiten wie z. B. Zielwurf unter Zeitdruck durch sportmotorische Tests überprüft werden. Zuvor sollen diese Fähigkeiten wie auch die speziellen sportmotorischen Fähigkeiten, gemeint ist die Technik, in Kapitel 4 theoretisch aufgearbeitet werden. Die Angriffstechniken als sportmotorische spezielle Fähigkeiten werden im empirischen Teil durch ein Video-Expertenrating genauer analysiert und mit den Ergebnissen der sportmotorischen Tests korreliert. Durch die Ergebnisse der Tests und der Ratings können genauere Aussagen über die jeweiligen Stärken und Schwächen der einzelnen Spielerinnen getroffen werden. Auch können eventuelle Abhängigkeiten zwischen den einzelnen leistungsbestimmenden Parametern identifiziert werden. In Kapitel 5 wird das SHV-Sichtungscamp vorgestellt, welches uns die Datenerhebung und damit diese Arbeit ermöglicht hat. 1. Der Talentbegriff 1.1 Der statische Talentbegriff 1.2 Der dynamische Talentbegriff 1.3 Zur Bedeutung des Alters für die Talenterkennung 1.4 Abschlussbetrachtung 2. Das allgemeine Problem: Leistungsdiagnostik im Handball aus theoretischer Sicht 2.1 Die komplexe individuelle Spielleistung 2.1.1 Das Strukturmodell von HOHMANN/BRACK 2.1.2 Bedingungsgefüge der Spielfähigkeit von TROSSE 2.1.3 Faktoren der individuellen Spielleistung von ROTH 2.2 Zwei Studien zur Überprüfung der allgemeinen sportmotorischen Fähigkeiten 2.3 Drei Grundsätze für die Sichtung von Talenten im Handball 3. Die Elemente der körperliche Leistungsfähigkeit 3.1 Die motorischen Fertigkeiten 3.2 Die motorischen Fähigkeiten 3.3 Die technischen Fertigkeiten 3.4 Motorische Basisfähigkeiten 3.4.1 Kondition 3.4.2 Koordination 4. Das Talentcamp des Süddeutschen Handballverbandes 5. Untersuchungsmethodik 5.1 Untersuchungsdesign und Testaufbau 5.1.1 Testaufbau der sportmotorischen Tests 5.1.1.1 Die koordinativ geprägten sportmotorischen Tests 5.1.1.2 Die konditionell geprägten sportmotorischen Tests 5.1.2 Analyse der Angriffstechnik mittels einer systematischen Spielerbeobachtung 5.1.2.1 Erstellen eines Auswertungsbogens zur quantitativen Analyse der Angriffstechnik 5.1.2.2 Video-Experten-Rating zur qualitativen Analyse der Angriffstechnik 5.2 Untersuchungsstichprobe 5.3 Untersuchungsort und -zeitraum 5.3.1 Untersuchungszeitraum und -ablauf 5.3.2 Untersuchungsort 6. Hypothesen

Schlagworte: Deutschland Handball konditionelle Fähigkeit koordinative Fähigkeit Nachwuchsleistungssport Spielhandlung Sportverband Talent Test Theorie weiblich
Notationen: Nachwuchssport Spielsportarten
Dokumentenarten: Diplomarbeit
Sprache: Deutsch
Level: hoch