Die großen Spiele

Da sich die "großen Spiele" einer anhaltend großen Popularität bei Mädchen und Jungen unterschiedlicher Altersgruppen erfreuen, haben sie auch in einer Zeit mit vielen "neuen" Fun- und Trendsportarten ihren Platz sowohl im familiären als auch im schulischen Umfeld bewahren können und bilden sie im Kanon des organisierten Sports mit mehr als 8 Millionen DOSB-Mitgliedern in sechs Ballsportverbänden eine der Kernsportartengruppen. Eine der aktuellen Herausforderungen insbesondere im Schul- und Vereinssport besteht darin, den Schülern und Sportlern ein zeitgemäßes methodisches Ausbildungs- und Vermittlungskonzept anzubieten, das einerseits der Entwicklung der allgemeinen Spielfähigkeit Rechnung trägt, gleichzeitig auch die Basis schafft, um sportartspezifisch an dieser "andocken" und eine entsprechende Spezialisierung und Vertiefung vorantreiben zu können. Insofern ist die eingangs von den Autoren gestellte Frage danach, wie "Große Spiele" gelernt und gelehrt werden nur folgerichtig. Die Beantwortung im Rahmen eines "spielgemäßen Konzepts" greift dann sowohl pädagogische Wissensbestände zu den Bewegungsspielen auf, verarbeitet lernpsychologische Kenntnisse (zum Beispiel zum kognitiven Lernkonzept und zum Üben als Korrektiv) und analysiert das Thema Übungsbewegung aus anthropologischer Perspektive. Eng verbunden mit diesem übergreifenden Konzept ist die Öffnung des "spielen Lernens" für einen spürbar höheren Grad subjektiver Freiheiten, bei dem sich die Position und das Handeln von Sportlehrern und Übungsleitern deutlich ändert, in dem mehr Vorschläge für die Lösung von Bewegungsaufgaben unterbreitet werden, die von den Übenden bzw. Lernenden mit eigenen Ideen und Variationen verbunden werden. Die damit ermöglichten und gewollten individuellen Erfahrungen sollen sich aber stets der Lösung einer Spielaufgabe verpflichtet fühlen, die Mädchen und Jungen können so adäquate, aber eben auch ungeeignete Lösungsvarianten von Techniken und Taktiken für typische Spielsituationen erproben und erleben. Für die praktische Umsetzung des Konzepts werden vier spielmethodische Formen angeboten: 1. die spielmethodischen Spielformen (mit Grundformen der Sportspiele, Minisportspiele und Rohformen der Sportspiele), 2. die spielmethodischen Übungsformen (zum Beispiel mit einfachen Übungsformen, mit Komplexübungen oder Spielphasenübungen) 3. die spielmethodischen Lernkontrollformen (Tests) und 4. die spielmethodischen Trainingsformen (mit spielmethodischen Reihen). Von diesen grundlegenden Positionen ausgehend stellen die Autoren ihre Konzeptionen vor, um die vier großen Ballspiele Basketball, Fußball, Handball und Volleyball zu vermitteln bzw. zu erlernen. Dabei geht es ihnen um eine differenzierte Betrachtung in den einzelnen Sportarten in der Beantwortung der Fragen nach dem Was erlernt werden soll (Inhalt) als auch nach dem Wie (der methodische Weg). So wird eingangs nach Möglichkeiten der Kennzeichnung entscheidender Spielelemente gesucht, werden methodische Umsetzungsideen präsentiert und daraus ein sportartspezifisches Vermittlungskonzept entwickelt, für das dann auch Organisationsformen dargestellt werden, die sich für den Kinder- und Jugendsport in Schule und Verein eignen. Für die praktische Umsetzung stellen die Autoren ausgewählte, erprobte Übungen und Spielformen vor, die dem antizipierten sportlichen Leistungsvermögen, aber auch den perspektivischen Ausbildungsschritten in diesen Altersgruppen entsprechen.
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Schlagworte: Spielsportart Basketball Fußball Handball Volleyball Didaktik Übungszusammenstellung Spielform Fähigkeit Fertigkeit Kind Jugend Anfängertraining Technik Bewegungskoordination Lernen Schulsport Übung
Notationen: Spielsportarten
Veröffentlicht: Aachen Meyer & Meyer 2012
Ausgabe: Aachen: Meyer & Meyer, 7. überarb. Aufl., 2012.- 198 S.
Seiten: 198
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: mittel