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Die große Limpert-Ballspielschule. Zuschussspiele erfolgreich lernen in Schule und Verein

Ohne anderen, sehr populären und attraktiven Sportarten zu nahe treten zu wollen, sind es doch die "großen Ballspiele", die unter Kindern und Jugendlichen weiterhin die größte Popularität besitzen. Die aktuelle (2012) Bestandserhebung der deutschen Sportverbände für diese Sportarten listet für den Altersbereich bis zu 18 Jahren für die Mädchen und Jungen allein für die Fußballer ca. 2,5 Millionen Nachwuchssportler, im Handball sind deutlich über 341.000 Kinder und Jugendliche regelmäßig aktiv, im Basketball ungefähr 93.000 und im Hockey mehr als 43.000. Das sind beeindruckende Zahlen, die von der Attraktivität der Mannschaftsspiele mit dem Zusammenspiel von Einzel-, Gruppen- und Mannschaftsleistung berichten, die ein Beleg sind für die langen sportlichen Traditionen und einer sehr gut entwickelten Sportvereinsstruktur in diesen Sportarten im Land und einem viele Mädchen und Jungen ansprechenden Wettkampfsystem in diesen Sportarten. Die Zahlen haben aber auch Wurzeln im Schulsport und in den Familien, in denen die vielen an Bewegungen und Sport interessierten Kinder und Jugendliche an diese (und natürlich viele weitere) Sportarten herangeführt werden, diese für sich "entdecken" und ein nachhaltiges, nicht selten sogar lebenslanges Interesse wecken. Um all das erreichen zu können, bedarf es guter Ausbildungs- und Trainingskonzepte einerseits für das Anfängertraining von Kindern, andererseits sind aber auch speziell auf den Jugendbereich abgestimmte Ziele und Inhalte von Sportstunden in der Schule oder Trainingseinheiten im Sportverein mit Blick auf die mittel- und langfristige Entwicklung der jungen Spieler zu entwickeln und in der Praxis zur Anwendung zu bringen. Die von Elmar Trunk vorgestellte nationale Kinder- und Jugendballspielschule verschreibt sich genau diesem Ziel. Dabei bestand eine der wichtigsten Aufgaben darin, die Vielfalt notwendiger Ausbildungs- bzw. Trainingsinhalte zu strukturieren und in einem Konzept zusammenzuführen, immer mit einem Blick darauf, dass die erforderlichen theoretischen Wissensbestände aufgearbeitet werden, um sie als Basis für die praktische Umsetzung der Lernprozesse in der Schule wie auch im Sportverein sinnvoll und effektiv nutzen zu können. Dazu war es notwendig, der Altersspezifik entsprechenden Platz einzuräumen, zum Beispiel eine Differenzierung hinsichtlich der Ausbildungsinhalte in Primar-, Orientierungs- und Sekundarstufe I und II vorzunehmen, um der Lebenswirklichkeit an der Schule entsprechen zu können. Dem Autor ging es außerdem darum, einen Vorschlag für neue Wege in der Nachwuchsförderung aufzuzeigen, wozu auch eine Ausdifferenzierung in sportartspezifische Ausbildungsinhalte und Organisationsformen gehörte. Angesichts von vier Zielschuss-Ballsportarten (im Unterschied zu den Rückschlagspielen) war das kein leichtes Unterfangen, was über ein schrittweises Herangehen vom sportspielübergreifenden über das sportspielgerichtete hin zum sportspielspezifischen Denken gelang. Dies wird sehr deutlich in den einleitenden Kapiteln, die mit einer Situationsanalyse in den Ballsportarten insgesamt und der Spezifik des Trainings in der Sportartengruppe im Kinder- und Jugendbereich beginnen. Danach geht es darum, wie in den Zielschussspielen Handlungskompetenz (Unterthemen sind hier Taktik, Technik, Kognition, Interaktion, Emotion und Kondition/Koordination) erworben werden kann, die in der Folge in Beziehung zum fähigkeitsorientierten Fertigkeitserwerb und dem kompetenzorientierten Lernen gesetzt wird. Dazu werden die allgemeinen und koordinativen Grundfähigkeiten mit Blick auf die Zielschussspiele untersucht, um daraus einen ersten Rahmen für die Ballspielschule zu entwerfen. Der Frage nach dem "Wie" diese Fähigkeiten erlernt werden, wird in den folgenden beiden Kapiteln zum strukturierten, integrativen und differenzierten Lernen nachgegangen. Bevor es zu den sportpraktischen Umsetzungskonzepten und Übungs- und Trainingsvorschlägen geht, werden noch mögliche Methoden der Sportspielvermittlung und die vierstufige Ausbildungspyramide vorgestellt und diskutiert. Letztere ist von besonderer Wichtigkeit, um den Praxisteil schnell erfassen und in der Praxis nutzen zu können. Sie besteht aus den Stufen: 1 - Von Torwurf-/Torschusssituationen über Kleine Spiele zu den Vehikelspielen 2 - Über Torschuss-/Torwurf-/Korbwurfspiele zu Überzahl- und Gleichzahlspielen 3 - von der spielspezifischen individual- und gruppentaktischen Ausbildung in den Spielsituationen (1)+3:3+(1) zu den Minisportspielen 4 - von den Minisportspielen (1)+4:4+(1) zu den komplexen Mannschaftsspielen. Für die einzelnen Ausbildungsstufen werden jeweils inhaltliche Bausteine für den Fähigkeitserwerb definiert, für die es dann entsprechende Vorschläge für die Integration in den Stunden- bzw. Trainingsablauf gibt. Dadurch können sie vom Sportlehrer oder Übungsleiter/Trainer sehr gut und unkompliziert zu Trainingseinheiten (für bestimmte Spielsituationen oder im Taktikbereich zu Lektionen) zusammengesetzt werden, die der aktuellen Alters- bzw. Leistungssituation in der Klasse bzw. Trainingsgruppe entsprechen. Insgesamt hat Elmar Trunk ein sehr umfassendes Angebot an Ideen, Übungen, Spielformen, Lektionen und (Mini)Spielen zusammengeführt, mit dem sehr differenziert gearbeitet werden kann, das auch gleichzeitig den Weg von einfachen Übungen zu immer komplexeren Handlungsabläufen begleitet und so einen zusammenhängenden Entwicklungsweg für die jungen Mädchen und Jungen in den Zielschussspielen unterstützt. Inhalt Zielsetzung 1 Eingrenzung des Themas und Einführung ins Lernen 1.1 Eingrenzung der Ballspiele auf Zielschussspiele 1.2 Einführung ins Lernen 2 Situationsanalyse der Ballsportarten 2.1 Die Ausbildung der Ballsportarten in Schule und Verein 2.2 Sportspielzugang früher 2.3 Sportspielzugang heute: Ausbildung im Verein 2.4 Problemfelder der Sportspielausbildung 2.5 Zusammenfassung 2.6 Ausblick und Chancen 3 Handlungskompetenz in den Zielschussspielen 3.1 Die Komponenten der Handlungskompetenz im Sportspiel 3.2 Technik und Bewegungsfertigkeit 3.3 Taktik 3.4 Kognition 3.5 Interaktion 3.6 Emotion 3.7 Kondition/Koordination 3.8 Schlussfolgerungen für die Ausbildung der Handlungskompetenz 4 Fähigkeitsorientierter Fertigkeitserwerb und kompetenzorientiertes Lernen in den Ballspielen 4.1 Fähigkeiten als Lernvoraussetzungen 4.2 Die Struktur von Spielhandlungen 4.3 Allgemeine und koordinative Grundfähigkeiten 4.4 Die sensiblen Phasen der Fähigkeitsausbildung . 4.5 Koordinative Ausbildung in einer Ballspielschule 4.5.1 Motorische Grundtätigkeiten und Ballkoordination 4.6 Die Fähigkeitstheorie in der Diskussion . 4.6.1 Heidelberger Ballschule 4.7 Vom fähigkeits- zum kompetenzorientierten Lernen in den Zielschussspielen 5 Strukturmerkmale der Zielschussspiele - strukturiertes Lernen 5.1 Gemeinsame Strukturmerkmale der Zielschussspiele 5.2 Gemeinsame Ausbildungsinhalte der Zielschussspiele 5.3 Lerntheoretische Überlegungen zum Spielen lernen . 5.4 Alters- und entwicklungsbedingte Lernvoraussetzungen 5.5 Langfristiger Erwerb der Spielstrukturen 5.6 Curriculum zur Entwicklung der Handlungskompetenz in den Zielschussspielen 6 Integratives und differenziertes Erlernen der Zielschussspiele 6.1 Integrative Ausbildung der speziellen Spielfähigkeit 6.2 Strukturverwandtschaft und Lerntransfer 6.3 Das Weingärtner Übertragungsmodell (WÜM) 6.4 Differenzierung in der Sportspielausbildung 7 Methodik einer Ballspielschule 7.1 Methoden der Sportspielvermittlung 7.2 Die Steuerungsvariablen des Spiels 7.3 Methodisches Vermittlungsproblem bei simultanen Angriffs- und Abwehraktionen im Sportspiel 7.4 Methodische Überlegungen zur Ausbildung der Antizipation 8 Das Programm der Ballspielschule 8.1 Die Ausbildungspyramide - vier Ausbildungsstufen 8.2 Handlungskompetenz durch Lernen kognitiver, emotional-affektiver und psychosozialer Ausbildungsinhalte 8.3 Visualisierungsmaßnahmen im Taktikunterricht zur Unterstützung der Lernprozesse 8.4 Die Ausbildungsphilosophie und das Spielsystem für Schule und Verein Praxisteil: Kinder-Ballspielschule 9 Stufe 1 - Von Torwurf-/Torschusssituationen und Kleinen Spielen zu Vehikelspielen 9.1 Baustein 1: Ballkoordination/motorische Grundtätigkeiten 9.2 Baustein 2: Torwurf-/Torschusssituationen 9.3 Baustein 3: Kleine Spiele 9.4 Baustein 4: Vehikelspiele 10 Stufe 2 - Über Torschuss-/Torwurf-/Korbwurfspiele zu Überzahl- und Gleichzahlspielen 10.1 Baustein 1: Ballkoordination/motorische Grundtätigkeiten 10.2 Baustein 2: Torschuss-/Torwurf-/Korbwurfspiele 10.3 Baustein 3: Überzahlspiele 10.4 Baustein 4: Gleichzahlspiele 11 Die praktische Umsetzung der Kinder-Ballspielschule 11.1 Kinder-Ballspielschule im Sportunterricht 11.2 Ballspielschule im außerschulischen Sport - realisierbare Vision oder Utopie? Praxisteil: Jugend-Ballspielschule 12 Stufe 3 - Von der individual- und gruppentaktischen Ausbildung zu den Mini-Sportspielen (1)+4:4+(1) 12.1 Baustein 1: Koordination/motorische Grundtätigkeiten 12.1.1 Sportartübergreifende Koordinationsschulung von Passarten/-wegen mit verschiedenen Laufarten 12.2 Baustein 2: Technische und individualtaktische Basiselemente 12.3 Baustein 3: Gruppentaktik 12.4 Baustein 4: Taktik der Mini-Sportspiele (1)+4:4+(1) 12.5 Basketball 12.6 Fußball 12.7 Handball 13 Stufe 4 - Von den Mini-Sportspielen (1)+4:4+(1) zu den komplexen Mannschaftsspielen 13.1 Basketball: Vom 4:4 zum Zielspiel 5:5 13.2 Fußball: Vom 1+4:4+1 zu den Zielspielen 1+6:6+1 / 1+8:8+1 13.3 Handball: Vom 1+4:4+1 im Zielspiel 1+6:6+1 Literaturverzeichnis Register
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Schlagworte: Spielsportart Handball Basketball Fußball Hockey Training Schulsport Sportverein Anfängertraining Grundlagentraining Technik Taktik langfristiger Leistungsaufbau Übung Übungszusammenstellung Trainingseinheit Spielform Bewegungskoordination koordinative Fähigkeit konditionelle Fähigkeit
Notationen: Spielsportarten Trainingswissenschaft
Veröffentlicht: Wiebelsheim Limpert 2013
Seiten: 493
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: mittel