Anliegen der Untersuchung war es, geschlechtsspezifische Unterschiede für das Auftreten von Verletzungen des vorderen Kreuzbandes (ACL) in einer Population von Handballspielern der Spitzenklassde festzustellen. Außerdem sollten Verletzungsmechanismen und mögliche Risikofaktoren, einschließlich des Menstruationszyklus identifiziert werden. Die Unterscuhung wurde für die Jahre 1993-94, 1994-95 und 1995-96 durchgeführt. Es wurden 28 Verletzungen festgestellt, davon 23 bei Frauen (Häufigkeit: 0.31 +/- 0.06 Verletzungen pro 1000 Stunden Spielzeit) und 5 bei Männern (0.06 +/- 0.03 Verletzungen pro 1000 Stunden Spielzeit; p<0.001 gegenüber Frauen, Verletzungsverhältnis: 5.0) Von den 28 Verletzungen kam es in 24 Fällen während eines Wettkampfes (0.91 +/- 0.19 Verletzungen pro 1000 Stunden Spielzeit; Frauen: 1.60 +/- 0.35 Verletzungen pro 1000 Stunden Spielzeit; Männer 0.23 +/- 0.13 Verletzungen pro 1000 Stunden Spielzeit; p<0.001 gegenüber Frauen, Risikoverhältnis: 7.0) und vier während des Trainings (0.03 +/- 0.02 Verletzungen je 1000 Stunden; p<0.001 gegenüber dem Wettkampf; Risikoverhältnis: 29.9). Nahezu alle Verletzungen (n=25) passierten in Situationen ohne Körperkontakt, bei denen die Spieler sehr schnelle Bewegungen mit Aufsetzen und Verdrehen des Fußes durchführten, die sie ansonsten gut beherrschten. Von 17 der 23 Fälle unter Frauen konnten verläßliche Informationen über den Menstruationszyklus ausgewertet werden. Fünf der Verletzungen passierten in der menstruellen Phase, zwei in der follikularen Phase, eine zu einem frühen Zeitpunkt der gestagenen Phase und neun in der späten gestagenen Phase. Die Ergebnisse erbrachten Hinweisen darauf, daß es ein erhöhtes Risiko für Verletzungen des vorderen Kreuzbandes in der Woche vor oder nach dem Beginn der Menstruationsperiode gibt. - Autorreferat -
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