4019686

Elektromyographische Untersuchung der muskulären Ermüdung bei schnellkräftigen Sprungbewegungen

Die sportliche Leistung ist in dieser Untersuchung in drei Parametern (Peak-Kraft, Sprunghöhe und Kontaktzeit) erfasst worden. Diese wurden parallel mit den EMG-Parametern (Medianfrequenz und Integriertes EMG) während der Ermüdung untersucht. Das Ermüdungsprotokoll, das aus 50 CMJ bestand, verursachte mit der Verminderung der sportlichen Leistung auch Veränderungen in den untersuchten EMG-Parametern. Die Veränderungen m den EMG-Parametern waren in den Muskeln m. gastrocnemius lateralis und m. gastrocnemius medialis während des CMJ deutlicher als im Vergleich zu den Muskeln m. vastus lateralis und m. vastus medialis. In der Schlussfolgerung muss die Verringerung der sportlichen Leistung und der EMG-Parameter während der Ermüdung im Verlauf eines Dehnungs-Verkürzungszyklus auf verschiedene Mechanismen umgelegt werden. Dafür lassen sich sowohl penphere als auch zentrale Mechanismen anführen. Nichts de st otrotz bleiben alle hier beschriebenen Mechanismen für das Verhalten der untersuchten EMG-Parameter nur Spekulationen, da mit den vorhandenen EMG-Parametern die Ermüdung nicht zu messen, sondern lediglich zu beschreiben versucht werden sollte. Das, was gemessen wurde, waren lediglich die Auswirkungen von Ermüdungserscheinungen auf das Kontraktionsverhalten der Muskulatur. Wie die hervorgerufenen Veränderungen in der Rekrutierung und in der Frequenzierung von motorischen Einheiten bzw. deren intramuskulärem Zusammenspiel während der Ermüdung zustande kommt, lässt sich über die Parameter der Oberflächen-EMG nicht direkt beschreiben. Der Handballsprungwurf ist eine freie Bewegung mit explosiver Kraft. Diese Bewegung ist ein typisches Beispiel für SSC-Bewegungen, die man erlernt und durch Training verbessern kann. Es kann dadurch ein programmiertes Muster in dem ZNS entstehen, welches die inter- und die intramuskuläre Koordination kontrolliert. Eine präzise Aussage über die Frequenzierung und die Rekrutierung der motorischen Einheiten durch das Oberflächen-EMG, sowohl im nicht ermüdeten als auch im muskulär ermüdeten Zustand, ist von den Muskelfasertypen sowie von der Art und der Intensität der Bewegung abhängig. Darüber hinaus sind die EMG-Parameter nicht nur durch die Rekrutierung und Frequenzierung beeinflussbar. Daher können die EMG-Parameter zwar ein gutes aber kein endgültiges Bild abgeben. Die Durchführung der Bewegungen im Labor unterscheidet sich hinsichtlich der Genauigkeit und Intensität sowie dem Ermüdungsverhalten von denselben Bewegungen, die im Spielfeld realisiert werden. Durch verschiedene psychische Faktoren des Spielers oder der aktuellen Spielsituationen können seine Aktionen beeinflusst werden. Untersuchungen von Bewegungen im Spielfeld wie beim Handball oder bei ähnlichen Sportspielen mit Hilfe der EMG-Methode lassen sich aus technischen Gründen noch immer schwer realisieren. Die Untersuchung von Sprungbewegungen im Labor erlaubt eine deutlich bessere Kontrolle des Experimentes und ermöglicht somit Untersuchungen, bei denen mit deutlich reduzierten Varianzen auch noch relativ geringe Veränderungen sichtbar gemacht werden können.
© Copyright 2009 Veröffentlicht von Universität Rostock. Alle Rechte vorbehalten.

Schlagworte: Sportmedizin Untersuchungsmethode Ermüdung Kontraktion Schnellkraft Handball Analyse Sprung EMG Zentralnervensystem
Notationen: Biowissenschaften und Sportmedizin Spielsportarten
Veröffentlicht: Rostock Universität Rostock 2009
Dokumentenarten: Dissertation
Sprache: Deutsch
Level: hoch