Die Verbindungen zwischen den Ingenieurwissenschaften und der Sportinformatik mit der Sport- und Trainingswissenschaft sowie zur (leistungs)sportlichen Trainings- und Wettkampfpraxis sind in den letzten Jahrzehnten sehr eng und vielfältig geworden. Die Zahl der interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit trainingswissenschaftlicher Grundausrichtung, in denen die Ingenieure und Sportinformatiker wesentliche Beiträge leisten, nimmt stetig zu. Beispielhaft sind Beiträge der Sportinformatik und der Ingenieurwissenschaften zur Entwicklung und zum Einsatz von komplexen Mess- und Diagnoseplätzen (sportartspezifisch oder allgemeiner Natur), die ingenieurwissenschaftlich fundierte Entwicklung und Optimierung von Sport- und Trainingsgeräten sowie von Ausrüstungsgegenständen mit dem Ziel der Leistungsverbesserung sowie unter gesundheitlichen Aspekten zu nennen wie auch die wissenschaftlichen Ergebnisse in der Modellierung sportlicher Bewegungsabläufe, die sowohl im Fitness- und Gesundheitssport als auch im Wettkampf- und Leistungssport genutzt werden. In der vorliegenden Publikation, die an der Universität Magdeburg als Habilitationsschrift genehmigt wurde, wird dieser fachlich-inhaltlich weitgesteckte Bogen geschlagen. Dazu werden verschiedene Beispiele aus dem Leistungssport und dem Gesundheitssport vorgestellt, werden sportartspezifische Entwicklungen im Sportgerätebau präsentiert und der Optimierungsprozess erläutert, den Trainingspraktiker und Sporttechnologen gemeinsam durchlaufen haben, um letztlich ein Sportgerät zur Verfügung zu haben, das dem internationalen Höchststand entspricht. Das vorgestellte Beispiel des Bogenschießens eignet sich auch deshalb für die Verdeutlichung der zunehmenden Komplexität und des interdisziplinären Beziehungsgeflechts in einer Sportart, da hier sowohl an trainingswissenschaftlichen Themen wie der komplexen Leistungsdiagnostik und der Trainingssteuerung mittels hoch entwickelter Messtechnik gearbeitet wurde, außerdem aber auch (und das unter Nutzung der bereits gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen) das Sportgerät Recurve-Bogen weiterentwickelt wurde und mittels biomechanischer Untersuchungen zur Flugbahn und zur effektiven Schießtechnik die Verbindung zwischen diesen beiden Teilbereichen hergestellt wurde. Aber auch das Beispiel aus dem Hochleistungsbereich des Sportschwimmens, bei dem es um die Modellierung und Prognose von Weltspitzenleistungen ging, zeigt die sehr enge Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis, für die Sportingenieure und Sportinformatiker stehen.
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