Aiming routines and their electrocortical concomitants among competitive rifle shooters

(Routinen im Zielvorgang und deren elektrokortikalen Begleiterscheinungen bei Gewehrschützen)

Die Untersuchung konzentrierte sich auf den Prozess des Zielens von Gewehrschützen. Die Bewegungen des gewehrlaufes, aufgezeichnet durch ein Lasersystem während der letzten 1000 ms vor dem Abdrücken, wurden von sechs Leistungssportlern und sechs Sportlern unterhalb diesen Leistungsniveaus aufgezeichnet. Aufgezeichnet wurden ebenfalls die langsamen Potentiale (SPs) der frontalen (Fz), zentral-lateralen (C3, C4) und okzipitalen (Oz) Hirngebiete, um eine Vorstellung von den zu Grunde liegenden verdeckten Prozessen zu erhalten. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sie Top-Schützen so lange nicht am Abzug zogen, bis sie eine stabile Gewehrposition erreicht hatten. Die anderen Probanden hatten eine weniger stabile Position und ihre Strategie war es, den ersten geeigneten Moment der Stabilität zu nutzen, ohne dass wirklich eine stabile Position erreicht worden war. Die beobachteten Veränderungen der Vor-dem-Abzug-Potentiale der Bereitschaft (PR) bei Fz und Oz waren bei den Top-Schützen positiver. Das weist auf eine stärkere unsichtbare Anstrengung hin und nicht so sehr auf eine steigende Bereitschaft, den Schuss auszulösen. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse stützen die Anschauung, dass eine erfolgreiche Strategie für den Zielvorgang vor allem auf einer stabilen Gewehrposion basiert. Hinsichtlich der langsamen Potentiale des Gehirns kann geschlussfolgert werden, dass die RP-Veränderungen die Bereitschaft zum Auslösen des Schusses nicht spezifsich widerspiegeln.
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Schlagworte: Gewehrschießen Technik Gehirn
Notationen: Biowissenschaften und Sportmedizin technische Sportarten
Veröffentlicht in: Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports
Veröffentlicht: 2000
Ausgabe: Kopenhagen10(2000)3, S. 169 - 177, 4 Abb., zahlr. Lit.
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Englisch
Level: hoch
mittel