Padling kontra dobbeldans i motbakke

(Stockeinsatz vs. Zweitakt beim Lauf bergan)

Vorstellung ausgewählter Ergebnisse der Untersuchungen an der Norwegischen Sporthochschule zur Effektivität unterschiedlicher Lauftechniken bergan im Hochleistungsbereich des Skilanglaufs. Untersucht wurden Sportler der Nationalmannschaften Skilanglauf, Nordische Kombination und Biathlon hinsichtlich des Einsatzes des Zweitakters und des Laufens mit Stockeinsatz, mit dem Ziel, den Energieverbrauch bei beiden Techniken zu ermitteln. Dazu wurden Tests mit Skirollern auf dem Laufband durchgeführt. Analysiert wurden die Bewegungsmuster, die Stoffwechselreaktionen (Herzschlagfrequenz, O2-Aufnahme und Laktatkonzentration) sowie der Grad der subjektiv empfundenen Anstrengung. Der vorliegende Artikel konzentriert sich auf die Stoffwechselreaktionen und den Anstrengungsgrad. Der erste Test bestand aus jeweils sechs submaximalen Belastungsphasen von je fünf Minuten mit unterschiedlicher Neigung des Laufbandes. Die Geschwindigkeit des Bandes wurde so berechnet, dass trotz unterschiedlicher Bandneigung die zu leistende Arbeit gleich blieb. Außerdem wurde die Belastung individuell so gesteuert, dass sie jeweils knapp unterhalb von 80 % der maximalen O2-Aufnahme lag. Die eingestellten Neigungen betrugen 3, 4, 5, 6, 7 und 8°. Bei jedem Test wurden beide Lauftechniken bei allen Neigungswinkeln absolviert. Beim zweiten Test blieb die Neigung des Bandes bei 5° konstant, aber die Geschwindigkeit wurde schrittweise erhöht. Dabei wurden fünf bis sechs Stufen bei Geschwindigkeiten von 2,25 bis 3,5 m/s absolviert. Die Tests wurden so durchgeführt, dass an zwei aufeinander folgenden Tagen ein identisches Programm absolviert wurde. Beim zweiten Test wurde pro Tag jeweils mit nur einer Technik gelaufen. Im Ergebnis zeigte sich, dass das Laufen mit Stockeinsatz die ökonomischere Variante ist. Es gab eine Ausnahme, das Laufen bei einer Neigung von 3° mit hoher Geschwindigkeit. Beim Lauf mit konstanter Arbeit lag der Knackpunkt bei ca. 5° Neigung. Bei geringerer Neigung kam es kaum zu Unterschieden bei den Stoffwechselreaktionen. Bei 5-8° nahmen die Unterschiede aber spürbar zu. Die deutlichsten Unterschiede waren bei den Laktatwerten zu sehen (2,48 vs. 2,92 mmol/l bei 5°, 3,11 vs. 3,84 bei 6°, 2,29 vs. 3,60 bei 7°, 2,52 vs. 3,50 bei 8°). Die Werte für das Laufen mit Stockeinsatz liegen unterhalb der anaeroben Schwelle, während die für den Zweitakter oberhalb liegen. Bei der Herzschlagfrequenz wurden deutliche Unterschiede zwischen den beiden Techniken für 7 und 8° (7 bzw. 11 Schläge/Minute) festgestellt. Beim zweiten Test wurden bei Herzschlagfrequenz und Laktatkonzentration spürbar niedrigere Werte beim Laufen mit Stockeinsatz ermittelt. Bei der Herzschlagfrequenz ist die Differenz bei den niedrigeren Geschwindigkeiten am größten (10 Schläge) und nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit bis auf 3 Schläge/Minute Differenz ab. Bei der Laktatkonzentration ist der Unterschied nahezu stabil und beträgt ca. 0,7 mmol/l. Schlussfolgernd wird festgestellt, dass gerade bei längeren Strecken eine Entscheidung zugunsten des Laufens mit Stockeinsatz zu treffen wäre, auch - was aber in dieser Studie nicht Untersuchungsgegenstand war - wenn eventuell das Laufen mit dieser Technik bergan etwas langsamer ist. Die Energieeinsparung kann aber Vorteile auf den langen Strecken bringen.
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Schlagworte: Skilanglauf Technik Hochleistungssport Leistungssport Analyse Biomechanik
Notationen: Ausdauersportarten
Veröffentlicht in: Skisport
Veröffentlicht: 2004
Heft: 3
Seiten: 52-54
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Norwegisch
Level: hoch
mittel