Biomechanische Untersuchungen zur Dynamik des Skatens (Skating 1-2)

Problemstellung : Das Wissen über die Skatingtechnik (1-2 am Anstieg) und ihre Realisierung durch die Biathleten ist ein entscheidender Faktor für das Techniktraining. Im Ergebnis 1995 bis 1997 durchgeführter kinematographischer 3D-Weltstandanalysen konnten biomechanisch-kinematische Technikdarstellungen, aber auch Technikreserven deutscher Spitzenathleten/-innen erarbeitet werden, die es in Vorbereitung auf die olympischen Spiele 1998 zu erschließen galt (siehe hierzu HERRMANN/CLAUß, 1997). Das ursächliche Zustandekommen der analysierten Technikreserven war Gegenstand weiterführender Untersuchungen. Methoden: Im Rahmen einer Studie erfolgten dynamisch-kinematische 3D Messungen. Über ein dynamometrisches Meßplattformfeld (2 mechanisch und 3 elektronisch gekoppelte) liefen zwei Skilangläuferinnen je 5 mal mit Skirollern, Spezialski und Inline-Skater. Unter Nutzung eines PEAK MOTUS-Systems mit 32 Kanal-Analogboard erfolgte die Auswertung. Ergebnisse: Es konnte festgestellt werden, daß unter Nutzung eines theoriebezogenen Meßkonzeptes die beim Bein-/Skiabdruck zu erwartende Dynamik nachweisbar ist. Eine 3D-Kraftkomponentenbetrachtung führte zu Einblicken in die Kraftrelationen der komplizierten räumlichen Bewegungsführung in Abhängigkeit von der Abdruckgestaltung. Die Ergebnisse stehen im Widerspruch zu den bisher durch LINDINGER/MÜLLER (1995) und NEUMEIER (1997) veröffentlichten bzw. aus NITZSCHE (1989) zu entnehmenden. Die genannten Autoren konzentrierten sich ausschließlich auf die vertikale (senkrecht auf die Skifläche gerichtete) Kraftkomponente bzw. auf eine so bezeichnende "resultierende Abdruckkraft". Diese lassen aber keine Rückschlüsse auf die Größen der real auftretenden (komponentenbezogenen) Beschleunigungskraftstöße zu. Im Unterschied zu LEPPÄVUORI et. al. (1993) konnten erstmals auch die in der Gleitphase erwarteten Bremskraftstöße erfaßt werden. Es wurde auch nachgewiesen, wie ihr zeitliches und größenmäßiges Auftreten innerhalb der Abdruckphase durch eine zweckmäßige Abdruckgestaltung des Beines (Kinematik der Gliederkette und Lage des Körperschwerpunktes zum Stütz) beeinflußt wird. Schlußfolgerungen: Mit den Ergebnissen wurden weiterführende Einblicke in die Dynamik und Größenrelation der Kräfte beim Bein-/Skiabdruck erzielt. Die Bewertung der Funktionsverläufe führte auch zu erforderlichen Informationen für eine exakte Konzipierung spezifischer Diagnostiksysteme.
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Schlagworte: Technik Skilanglauf Messverfahren Messplatz Kraft Biomechanik
Notationen: Ausdauersportarten
Veröffentlicht: 1998
Dokumentenarten: elektronische Publikation
Forschungsergebnis
Sprache: Deutsch
Level: hoch