4085647

Krafttraining für Skilangläufer

Dieses Kapitel bietet eine aktualisierte, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Übersicht über die spezifschen Bedürfnisse und Auswirkungen des Krafttrainings auf die Leistung im Skilanglauf auf hohem Niveau. Aus der verfügbaren Literatur geht hervor, dass für die Optimierung der Leistung im Skilanglauf ein bestimmtes Kraftniveau erforderlich ist, das auf den Rennvorlieben und Techniken der Skiläufer beruht. Beim Sprint scheint ein höheres Kraftniveau erforderlich zu sein als bei längeren Strecken, da die Durchschnittsgeschwindigkeiten um ca. 20 % höher sind und die intermittierenden Arbeitsbelastungen sehr hoch sind. Außerdem scheint das Kraftniveau von der Technik abhängig zu sein, da der Ober- und der Unterkörper unterschiedliche Beiträge leisten. Insbesondere die V2-Skating- und die klassische DP-Technik sind die wichtigsten Techniken, die bei den heutigen Rennen zum Einsatz kommen. Diese Techniken erfordern eine gut entwickelte Kraft des Oberkörpers; daher scheint die Entwicklung eines spezifschen Oberkörpertrainings wichtig. Die meisten Studien, die die Auswirkungen eines intensiven Krafttrainings untersuchten, zeigten jedoch triviale Auswirkungen auf die Leistung im Skilanglauf, was darauf hindeutet, dass es eine erhebliche individuelle Heterogenität gibt. Diese Ergebnisse unterstreichen, dass im Allgemeinen "stärker nicht unbedingt besser" ist, wenn es um die Optimierung der Leistung beim Skilanglauf geht. Trainer und Athleten werden daher ermutigt, Trainingsprogramme zu entwickeln, die Folgendes beinhalten: (I) Möglichkeiten, das Krafttraining mit dem Ausdauertraining der Skiläufer zu kombinieren, um das Risiko einer ungeplanten Überlastung zu minimieren und in der Folge eine optimale Leistungsentwicklung zu erreichen; (II) Trainings reize (maximal, explosiv oder muskuläre Ausdauer), die auf die Bedürfnisse des einzelnen Skiläufers abgestimmt sind; (III) sportartspezifsche Kraftübungen, die so konzipiert sind, dass sie den korrekten Muskeleinsatz bei den erforderlichen Techniken stimulieren, aber ausreichend sind, um die notwendige Überlastung zu erreichen; und (IV) Möglichkeiten, die Bewegungsmuster und das Timing des Krafteinsatzes, die bei bestimmten Techniken erforderlich sind, auf Kraftübungen zu übertragen, um die Technik zu optimieren.
© Copyright 2023 Kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining. Wissenschaftliche Grundlagen und Ableitungen für die Trainingspraxis. Veröffentlicht von Springer Spektrum. Alle Rechte vorbehalten.

Schlagworte: Training Kraft Skilanglauf Rumpf Arm Trainingsmethode Belastungsgestaltung Schnelligkeit Ausdauer Relation Technik
Notationen: Trainingswissenschaft Ausdauersportarten
Tagging: Skatingtechnik Doppelstockschub Diagonalschritt
DOI: 10.1007/978-3-031-36310-8_24
Veröffentlicht in: Kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining. Wissenschaftliche Grundlagen und Ableitungen für die Trainingspraxis
Herausgeber: M. Schumann, B. R. Rønnestad
Veröffentlicht: Cham Springer Spektrum 2023
Seiten: 393-406
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: hoch