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The speed and strength training of middle distance runners from a functional point of view

(Schnelligkeits- und Krafttraining für Mittelstreckenläufer aus funktionaler Sicht)

Beitrag des Trainers I.G. (u.a. Nico Motchebon) auf dem 2. Internationalen Trainersymposium Lauf des DLV, Berlin 1996. Bericht über den Mittelstreckler N. Motchebon - seine sportliche Entwicklung, seine Voraussetzungen und erforderliche Umfeld- und Trainingsbedingungen. Betreffs des Traiuningsumfanges muß bei N.M. aufgrund eines nur begrenzt belastbaren Stütz- und Bewegungssystems von einem optimalen Umfang anstelle eines maximalen ausgegangen werden. Die unterentwickelte Ausdauer ist damit ein ersthaftes Problem. Im Training von N.M. ging es nie um die Entwicklung maximaler Geschwindigkeiten, im Kraftraining wurden nie maximale Gewichte eingesetzt. Hauptziel war immer die Entwicklung einer hohen 400-m-Geschwindigkeit und die Fähigkeit, dieses Tempo im Wettkampf auch über eine längere Stzrecke zu halten. Grossers "12 Thesen über die Schnelligkeit im Sport" (Abb. 1) hält I.G. als ebenso relevant für den Mittelstreckenlauf wie für den Sprint. Eine weitere zentrale Rolle neben der Schnelligkeit spielt die Technik. Die Technik ist die Voraussetzung für hohe Umfänge und ein geringes Verletzungsrisiko. Eine ökonomische Technik minimiert auch die die Geschwindigkeit beeinträchtigenden vertikalen Abweichungen und ermöglicht das Erreichen einer optimalen horizontalen Geschwindigkeit. Die drei anzustrebenden Kernpunkte sind: schnelles, enstpanntes Laufen mit höchstmöglichem Vortrieb. Die Beherrschung einer optimalenn Technik versetzt N.M. in die Lage, mit hohen Geschwindigkeiten zu spielen, Schrittlänge und -frequenz zu variieren und seine Armbewegung an verschiedene Rennsituationen anzupassen. Nach der Ausprägung der Technik kann das allgemeine und spezifische Krafttraining erhöht werdenn. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Stützphase. Diese wiederum hängt von der Qualität der Flugphase ab. Auf die während dieser beiden Phasen aktivierten Muskelgruppen sollte das Krafttraining ausgerichtet sein. Die Realsierung einer entspannten, optimalen Lauftechnik ist abhängig von einer optimalen Muskelarbeit. Muskuläre Dysbalance wirken sich negativ aus, beeinträchtigen das Training und sollten vermieden werden. I.G. lernte N.M. in einem diesbezüglich schlechten Zustand kennen. Bei N.M. kam es nach einem sorgsamen Aufbau immer auf die Einbeziehung von muskelstabilisierenden, kräftigenden Übungen im Training an. Das Training war daher immer relativ intensiv, rehabilitierende Maßnahmen und funktionelles Training waren stets integriert (Abb. 2 zeigt ausgewählte Übungen aus dem funktionellen Krafttraining von N.M., Abb. 3 stellt ausgewählte Übungen zur Kräftigung der Beckenmuskulatur vor). Dennoch absolvoierte N.M. auch "normales" Krafttrainning, insbesondere in semispezifischer Form (andere Sportarten zur Erhöhung der konditionellen Leistungsfähigkeit und als Basis für das hochintensive disziplinspezifische Training). In der Jahrestrainingsplanung steht die Verbesserung der allgemeinen funktionellen Kraft ("Stabilisierungstraining") vor dem spezifischen Krafttraining (Tab. 1). Die Schnellkrfatentwicklung wird damit der Kraftausdauerentwicklung vorgeschaltet. Auch die neuromuslkulären Bewegungsmuster werden erst vom Grundsatz her ausgebildet, ehe sie mit den erforderlichen hohen Geschwindigkeiten gekoppelt werden (Tab. 2).
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Schlagworte: Eigenname männlich Bundesrepublik Deutschland Mittelstreckenlauf Training Kraft Schnelligkeit Sportmedizin
Notationen: Ausdauersportarten
Veröffentlicht in: New Studies in Athletics
Veröffentlicht: 1996
Ausgabe: Monaco 11(1996)4, S. 98-102, 3 Abb., 2 Tab.
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Englisch
Level: hoch
mittel