In einem Lauf vom Bodensee an den Genfersee - Effekt auf Fett- und Muskelmasse

Ein Langstreckenläufer hat die Strecke Rorschach-Vevey über rund 320 km mit fast 7.000 Höhenmetern bei Temperaturen um 10° Celsius in 54 Stunden zurückgelegt. Dabei nahm er rund 15.000 kcal auf, verbrauchte über 18.000 kcal und ging ein Energiedefizit von über 3.000 kcal ein. Es resultierte eine Abnahme des Körpergewichts um 0.400 kg, die Muskelmasse nahm um 1.020 kg und die Fettmasse um 0.300 kg ab. Es sollte untersucht und genau differenziert werden, ob mehr Muskel- oder mehr Fettmasse zur Deckung des Energiedefizits verwendet wird. So wurde nun bei einem Nonstop-Lauf über mehr als 300 km bei einem Läufer die Frage, ob mehr Muskel- oder mehr Fettmasse abgebaut wird, untersucht. Zusammenfassung der Untersuchungen: Ein Lauf über 300 km in etwas über zwei Tagen bei Temperaturen um 10° Celsius führt zu einer Abnahme des Körpergewichts um 0.4 kg, der Muskelmasse um 1.02 kg und der Fettmasse um 0.3 kg.Wir vermuten, dass die Aussentemperatur einen ausgeprägten Effekt auf den Abbau von Muskel- oder Fettmasse hat. Bei hohen Temperaturen dürfte mehr subkutanes Fett verbraucht werden, bei tiefen Temperaturen mehr Muskelmasse. Diese Hypothese im Rahmen von kontrollierten Studien zu überprüfen wäre wünschenswert, dürfte aber aus praktischer Sicht kaum möglich sein, denn Extremausdauerwettkämpfe in der freien Natur halten sich nicht an Laborbedingungen.
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Schlagworte: Ausdauerdisziplinen Langstreckenlauf Relation Sportphysiologie Muskelphysiologie Muskel Fett Gewicht
Notationen: Ausdauersportarten Biowissenschaften und Sportmedizin
DOI: 10.1024/1661-8157.96.8.281
Veröffentlicht in: Praxis
Veröffentlicht: 2007
Heft: 96
Seiten: 281-286
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Deutsch
Level: hoch