Die Fähigkeit, kinästhetische Empfindungen zu unterscheiden, ist quasi die höchste Form der Bewegungskoordination. Die Vervollkommnung der Technik beruht auf der ständigen Verifizierung kinästhetischer Empfindungen. Ohne sie ist keine Präzisierung der Bewegung, d.h. keine technische Meisterschaft zu erreichen. Es ist möglich, diese Auffrischung kinästhetischer Empfindungen durch verschiedene Methoden und Verfahren zu realisieren. Eine dieser Methoden wird im vorl. Beitrag vorgestellt. Das Wesen dieser Methode beruht darauf, den Übenden sofort über das Grundfragment der Bewegung in aller Kürze, d. h. in kodierter Form, zu informieren. Diese Informationen, die an das jeweilige Übungsfragment erinnern, können vergessene Empfindungen auffrischen oder wieder wecken. Die Wirksamkeit wird noch erhöht, wenn die zusätzlichen Informationen gleichzeitig mit der Ausführung der Übung und über verschiedene Informationswege erfolgen. Ein Grundgedanke bei der vorgestellten Methode ist das gezielte Einwirken auf mehrere Sinne. Dieselbe Methode wurde in der Praxis auch beim Ausschalten von Technikfehlern im Skispringen eingesetzt. Jede Korrektur hatte ihren eigenen Handlungsablauf, welcher der Persönlichkeit des Wettkämpfers angepasst war, d. h. seiner Technik, seiner Leistungsfähigkeit und seinen psychischen Eigenschaften. Bei der Imitation einfacher Aufgaben wurden gleich am Anfang der Bewegungskorrektur alle Wiederholungen blind durchgeführt, was den Übenden zu starker Konzentration zwang. Angemerkt wird abschließend, dass kinästhetische Empfindungen auch bei der Ausführung von Übungen mit anderen, d. h. mit weniger geübten, nicht dominierenden Gliedmaßen oder in anderer Richtung "aufgefrischt" werden.
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