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Die besondere Bedeutung der erweiterten Spieleröffnung im Leistungstennis. Begründung, Leitlinien und Umsetzung in die Trainingspraxis

Die individuelle maximale Leistungsentwicklung im Tenniswettkampf kann nur durch optimales Training erreicht werden. Die inhaltliche Gestaltung des Trainings sollte sich möglichst eng an den spezifischen Anforderungen im Wettkampf ausrichten. Das komplexe Beanspruchungsprofil im Tennis unterliegt allerdings in besonderer Abhängigkeit von der jeweils aktuellen Weltspitze einem stetigen Wandel und kann objektiv nur durch systematische Matchanalysen bzw. Spielerbeobachtung auf breiter repräsentativer Basis erfasst werden. In verschiedenen Untersuchungen sollten die spielstrukturellen Gegebenheiten (z.B. Belastungsdauer und Pausenzeiten sowie Schlaghäufigkeit und -erfolg im Ballwechsel) und vor allem die spielentscheidenden Tennisschläge (z.B. Aufschlag und Return oder Grundlinien-Schläge mit Vor- und Rückhand) unter realen Wettkampfbedingungen so trennscharf wie möglich quantifiziert werden. Dabei orientierten wir uns zuvorderst an der aktuellen Weltspitze, da nur die besten Spieler zweifelsfrei gewährleisten, dass die verschiedenen Ausprägungsmerkmale unseres Untersuchungsgegenstands optimal abgebildet werden; darüber hinaus hat diese Vorgehensweise den Vorteil, dass die gewonnenen Erkenntnisse für Kinder und Jugendliche einen besonders hohen Motivationsanreiz zur Nachahmung darstellen. Mit unseren auf repräsentativer Datenbasis erhobenen Untersuchungsergebnissen und hieraus abgeleiteten Erkenntnissen wollen wir zentrale Grundlagen der Trainingstheorie (z.B. Aufdeckung der Spielstruktur, hierarchische Einordnung spielentscheidender Tennisschläge sowie Spezifizierung matchadäquater Trainingsziele und -inhalte) überprüfen, vertiefen und erweitern. Darüber hinaus sollen vor allem der Trainingspraxis wichtige Impulse für die Umsetzung unserer neuen Erkenntnisse gegeben werden. Unsere jüngsten Forschungsergebnisse lassen sich in folgende beiden Themenbereiche gliedern: 1. Erhebliche Verbesserung des ersten und zweiten Aufschlags in der Weltspitze der Damen und Herren. 2. Verkürzung der Ballwechsel und wachsende Bedeutung der (erweiterten) Spieleröffnung. Beide Abschnitte beginnen jeweils mit einer Darstellung des Forschungsstands zum aktuellen Beanspruchungsprofil im (Hoch-)Leistungstennis; im Anschluss daran werden die hieraus abgeleiteten wichtigsten Trainingsziele und -Inhalte plausibel begründet. Mittels konsequenter Ableitung dieser Erkenntnisse stellen wir abschließend in einem dritten Abschnitt verschiedene konkrete praktische Beispiele "auf dem Platz" vor.
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Schlagworte: Tennis Wettkampf Training Technik Taktik
Notationen: Spielsportarten
Tagging: Aufschlag
Veröffentlicht in: Leistungssport
Veröffentlicht: Philippka Sportverlag 2012
Ausgabe: 42(2012)6, S. 26-32
Jahrgang: 42
Heft: 6
Seiten: 26-32
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Deutsch
Level: hoch