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Erfolgsfaktoren der Athletenförderung in Deutschland

(Success factor in athlets' support in Germany)

Die Leistungssportförderung steht gegenwärtig auf dem Prüfstand, soll bis Ende 2016 neu ausgerichtet und damit fit für die Zukunft bis 2014 gemacht werden. Fit zu sein bedeutet, das System so aufzustellen, dass die Leistungssportlerinnen und Leistungssportler Deutschlands bei großen internationalen Meisterschaften und Olympischen Spielen ihre im Training entwickelte Leistung zeigen und gegen die internationale Konkurrenz bestehen können. Damit das so wird, muss ein engmaschiges Netz der sportlichen, schulisch-beruflichen und finanziellen Förderung aufgebaut und betrieben werden. Dieses soll für Sportler (wie auch für Trainer und weitere Fachleute) motivierend sein, soll ihnen Vertrauen geben, dass sie sich unter professionellen Bedingungen und von Profis betreut auf ihre Wettkämpfe vorbereiten können. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe, die 200-2014 nicht weniger als 2.882 Sportler mit A-Kaderstatus, 5.790 B-Kader, 10.464 CV-Kader, 18.52 D/C-Kader und 512 Athleten des S-Kaders betreute, spielt in diesem Netzwerk eine sehr wichtige Rolle. On der vorliegenden Analyse werden die sportlichen Entwicklungsverläufe anhand der individuellen Kaderzugehörigkeit und der von den Sportlerinnen und Sportler erreichten sportlichen Erfolge (Medaillengewinne, Finalteilnahmen bei nationalen und internationalen Meisterschaften) beleuchtet. Ziel ist es, Erfolgsfaktoren der Athletenförderung zu erkennen und zu beschreiben, um in der Zukunft ein optimales Entwicklungsumfeld für Deutschlands beste Sportler anbieten zu können. Durch die Analyse wurde bereits deutlich gemacht, dass deutsche Leistungssportler im Ergebnis ihrer schulisch-akademischen Ausbildung über ein hohes Bildungsniveau verfügen, was ihnen auch einen entsprechend guten Zugang zum Arbeitsmarkt gewährleisten kann. Gleichzeitig macht die Untersuchung aber auch deutlich, dass angesichts der Herausforderungen sowohl im Sport als auch in der schulisch-beruflichen Bildung das Thema "Duale Karriere" zukünftig von zentraler Bedeutung sein bzw. bleiben wird, um sportlich hoch talentierte Mädchen und Jungen für eine leistungssportliche Laufbahn zu gewinnen. Dabei kann auf verschiedene sehr positive Voraussetzungen unter den Sportlerinnen und Sportlern "gebaut" werden, wie beispielsweise ihre klare Leistungsorientierung, die nicht nur auf den Sport begrenzt ist. Allerdings sind die sich daraus ableitenden hohen Motivationen für die Zielerreichung über den Karriereverlauf nicht stabil, gibt es Motive und Ziele, die über die Zeit schlechter bewertet werden (wie die Erreichung internationaler Erfolge oder die körperliche Gesundheit), anderer wiederum werden im gleichen Zeitraum besser erlebt (wie die sozialen Beziehungen zur Familie und zu Freunden oder die Verwirklichung von Hobbys). Gleiches gilt auch für die Einschätzung der Sportlerinnen und Sportler zu den Faktoren, die wesentliche Voraussetzung für sportliche Erfolge sind. So wird sich im Verlauf der Karriere eine zunehmend bessere fachliche Betreuung durch Trainer erwartet (was nicht durchgängig gegeben ist) oder wird die Aufnahme in eine Eliteschule des Sports niedriger bewertet, während die medizinisch-physiotherapeutische Betreuung oder eine günstige Logistik im täglichen Trainingsbetrieb (An- und Abreise zu Trainingsstätten, günstige Trainingszeiten etc.) als besser werdend empfunden werden. Letztlich bestand das Erkenntnisinteresse auch darin, wie sich die Förderung durch die Stiftung Sporthilfe auf den Erfolg auswirkt. So zeigte sich eine signifikante Beziehung zwischen der Länge der Zugehörigkeit zum A-Kader und den erreichten sportlichen Erfolgen, während lange Zeiten des im B-Kader diesbezüglich aber sowohl in den Sommer- als auch in den Wintersportarten eine negative Assoziation hervorrief. Positive Relationen ergaben sich aus einer hochwertigen sportpsychologischen Betreuung und leistungssportadequaten Ernährung wie auch aus der finanziellen Absicherung und dem Gelingen der dualen Karriere (in den Sommersportarten), während der Besuch einer Eliteschule des Sports in den Wintersportarten einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren war.
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Schlagworte: Leistungssport Förderung System Bundesrepublik Deutschland Schule Finanzen Entwicklung Nachwuchsleistungssport Hochleistungssport individuell Organisation Organisierung Trainer Leistung international Wettkampf Weltmeisterschaft Europameisterschaft Olympische Spiele Sommersport Wintersport duale Karriere
Notationen: Theorie und gesellschaftliche Grundlagen Organisationen und Veranstaltungen Leitung und Organisation
Tagging: Deutsche Sporthilfe
Herausgeber: Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Veröffentlicht: Köln Sportverlag Strauß 2015
Schriftenreihe: Sonderpublikation des Bundesinstituts für Sportwissenschaft
Seiten: 86
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: hoch