Die im baden-württembergischen Weingarten vor gut 20 Jahren entstandene und dann konsequent weiterentwickelte Idee der Kindersportschulen (KiSS) kann ohne Übertreibung als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Das Konzept bietet Mädchen und Jungen im jüngeren Schulalter eine sportartübergreifende Ausbildung, die auf die Aneignung motorischer und sportlicher Handlungskompetenzen setzt. Dazu wird ein langfristig orientierter Lernprozess gestaltet, der an klaren Qualitätsstandards orientiert ist, eine optimale, altersgerechte Entwicklung der Kinder im Auge hat und gleichzeitig genügend Raum für eigene Kreativität und die Übernahme von Verantwortung für das eigene sportliche Üben lässt. Aus diesem grundlegenden Denk- und Entwicklungsansatz wurde ein Lehrplan entwickelt, der - auf vielseitige, ganzheitliche und sportartübergreifende Bewegungs- und Sportangebote orientiert, - an der Ausbildung sportlicher Handlungskompetenzen interessiert ist, - ein regelmäßiges sportliches Üben anstrebt, - auf sportliche Aktivitäten in kleineren Gruppen orientiert, um gleichzeitig eine individuelle Betreuung zu ermöglichen. Eine der entscheidenden Voraussetzungen dafür, das wird immer wieder betont und auch in den Planungsmaterialien deutlich ist, dass das Konzept von qualifizierten Personen in Schulen und Sportvereinen umgesetzt wird, die die Besonderheiten der kindlichen Entwicklung im Bezug auf sportliche Aktivitäten verstehen und umsetzen können. Hier sind auch die Verknüpfungen der Kindersportschule zwischen der allgemeinen Bewegungsausbildung im Schul- und Vereinssport und der sich daraus ergebenden Möglichkeiten der Weiterführung zur sportlichen Ausbildung in Sportarten, die dann primär von Sportvereinen geleistet wird. Das Konzept fördert die Zusammenarbeit verschiedener Träger regelmäßiger sportlicher Aktivitäten, an vielen Stellen fordert es diese sogar innerhalb lokaler Sportnetzwerke. Im vorliegenden Buch werden die Entwicklungsziele in der Schaffung von Handlungskompetenzen, wie der Wahrnehmung und koordinativer und konditioneller Fähigkeiten herausgearbeitet, die die Mädchen und Jungen von Alltagsbewegungen hin zu grundlegenden sportlichen Kompetenzen führen. Dazu wird ein entsprechender methodischer Leitfaden entwickelt und an praktischen Beispielen demonstriert. Dabei geht es um geeignete methodische Lernschritte, um die Auswahl entsprechender Spiel- und Übungsformen, aber auch um Möglichkeiten der Herstellung von Lernbereitschaft und das Angebot an die Kinder, Erlerntes in geeigneten Organisationsformen zu präsentieren. Dazu wurden innerhalb des KiSS-Stufenmodells zwei Rahmenlehrplan-Module entwickelt. Das erste befasst sich mit der Ausbildung motorischer Handlungskompetenz zur Beherrschung alltagsmotorischer Bewegungen und Grundtätigkeiten, das zweite Modul stellt sportliche Handlungskompetenzen in drei Sportartengruppen (kompositorische Sportarten - Radsport, Leichtathletik, Schwimmen als die sog. CGS-Sportarten - Sportspiele) in das Zentrum der Vermittlung. Für die inhaltliche Gestaltung von Unterrichts- bzw. Übungseinheiten im zweiten Modul haben die Autoren verschiedene Beispiele entwickelt, die Sportarten wie Fußball, Handball, Volleyball, Hockey, Gerätturnen, Disziplingruppen der Leichtathletik und Schwimmen in den Mittelpunkt stellen bzw. aus diesen entsprechendes Übungsgut akquirieren. Parallel zu dieser an sportartspezifischen Übungen orientierten Planungsgrundlage gibt es aber auch Beispiele, die sich einzelnen motorischen Handlungskompetenzen, wie dem Landen nach Sprüngen, dem Hangeln an Seilen oder Stangen, dem Laufen als Bewegungsgrundformen zuwenden oder die anspruchsvollere motorische Aufgaben wie ein Sitzsprung auf dem Trampolin oder die Vorhandtechnik mit einem Schläger aufgreifen.
© Copyright 2011 Veröffentlicht von Hofmann Verlag. Alle Rechte vorbehalten. / Übersetzt mit https://www.DeepL.com/Translator