Der Einfluss von Ganzkörperrasur auf Leistung und Laktatverhalten im Schwimmsport

Problemstellung: Weltweit werden bei schwimmsportlichen Wettkämpfen Ganzkörperrasuren mit dem Ziel einer Wettkampfleistungssteigerung durchgeführt. Wir sind der Frage nachgegangen, ob sich mögliche Effekte leistungsphysiologisch nachweisen lassen. Methodik: 17 Schwimmer und 12 Schwimmerinnen unterzogen sich 2x einem 2-Streckentest über 2x100 m in einem Abstand von maximal 3 Tagen. Der 1. Test wurde unrasiert, der 2. rasiert durchgeführt. Registriert wurden Zeiten für die Teststrecke und maximales Nachbelastungslaktat. Die Analysen erfolgten mit dem ESAT 6661 Gerät, Fa. Eppendorf. Ergebnis: Bei 11 mmol/L LA beträgt der Zeitgewinn durch die Rasur ca. 1,7 s für beide Testgruppen. Dabei zeigt sich in der Regressionsanalyse, dass der Leistungsgewinn unabhängig von der vorhandenen Schwimmleistung ist. Der Effekt ist hochsignifikant. p-Wert aus dem Paarvergleich (Wilcoxon-Test) <0,001. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die Körperrasur zu deutlichem Leistungsgewinn führt. Dieser ist nicht mit einer Reduzierung des Wasserwiderstandes durch den Wegfall der Haare zu erklären, da die ohnehin schon so gut wie unbehaarten Probandinnen den gleichen Effekt aufweisen wie die deutlich behaarteren Probanden. Weitere Forschung ist notwendig. Dtsch. Z. Sportmed., 51(2000)2, S. 55-58
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Schlagworte: Schwimmen Leistungsfaktor Leistung Laktat Geschwindigkeit
Notationen: Ausdauersportarten Biowissenschaften und Sportmedizin
Veröffentlicht in: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht: 2000
Jahrgang: 51
Heft: 2
Seiten: 55-58
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Deutsch
Level: hoch