4009287

Aktuelle leistungsphysiologische Probleme beim Einsatz des Höhentrainings

Im Mittelpunkt der Behandlung aktueller leistungsphysiologischer Probleme während des Einsatzes von Höhentraining stehen folgende Hauptaussagen : 1. Das Höhentraining (HT) ist eine Variante des intensiveren Ausdauer- und Kraftausdauertrainings. 2. Teilnahme am HT setzt ein höheres aerobes Grundleistungsniveau voraus (VO2max : Männer > 65 ml/kg.min, Frauen > 55 ml/kg.min). Gesamttrainingsbelastung von 20 h/Woche sollte unter NN problemlos vertragen werden. 3. Minimale Aufenthaltsdauer beim HT sollte beim 3:1 Zyklus etwa 3 Wochen sein. Höhenketten von 20-25 % der Gesamtbelastungzeit sind künftige Normalität. 4. Beim HT werden der Kohlenhydratstoffwechsel bzw. die Glycolyse stärker beansprucht und es besteht die Gefahr, daß bei chronischem Glycogenmangel der Proteinkatabolismus (Serumharnstoff) zu hoch ansteigt. 5. Beim HT sollte eine tägliche Belastungssteuerung angestrebt werden, wobei Herzfrequenz, Lactat und Serumharnstoff bevorzugt zu messen sind. Empfohlen werden zusätzliche Bestimmungen von Hämatokrit und Hämoglobin. Auf Methodenunterschiede ist zu achten. 6. Nach dem HT ist Leistungssinstabilität wahrscheinlich. Nach 2 Wochen steigt die individuelle Leistungsfähigkeit an und die Leistungsabgabe erreicht zwischen dem 17. und 21. Tag ein Optimum bei Spitzenathleten. 7. Eine Leistungsdiagnostik ist erst 2 Wochen nach dem HT sinnvoll. Die Lactat-Leistungskurve zeigt bei positivem HT eine "Rechtsverschiebung". Die VO2max steigt in der Regel später und um 3-5 % an. 8. "Höhenhäuser" sind eine Ersatzvariante für das aktive und durchgehende HT und stellen eine Umkehrvariante der Unterdruckkammern (z.B. Kienbaum ) dar.
© Copyright 1999 Zeitschrift für Angewandte Trainingswissenschaft. Meyer & Meyer Verlag. Alle Rechte vorbehalten.

Schlagworte: Sportphysiologie Höhentraining Hypoxie Theorie Trainingslager Belastungsgestaltung Leistungsfähigkeit aerob O2-Aufnahme maximal Wettkampf UWV
Notationen: Biowissenschaften und Sportmedizin Trainingswissenschaft
Veröffentlicht in: Zeitschrift für Angewandte Trainingswissenschaft
Veröffentlicht: Aachen 1999
Jahrgang: 6
Heft: 1
Seiten: 40-71
Dokumentenarten: Artikel
Sprache: Deutsch
Level: hoch