Die Zielstellung der Untersuchungen bestand darin, mit Hilfe einer biomechanischen Analyse die Stabilität bei Mehrfachdrehungen als Voraussetzung für synchrone Ausführungen in der Gruppe zu überprüfen. Anhand von fünf Gymnastinnen, die in der Gruppengymnastik das internationale Wettkampfniveau mitbestimmen, wurden die Untersuchungen durchgeführt. Die Gymnastinnen hatten die Aufgabe, eine 3½- fache Spagatdrehung auf dem rechten Bein im Einzeltest zu demonstrieren. Um eine möglichst wettkampfnahe Situation zu garantieren, durfte jede Gymnastin nur einmal die Übung nach entsprechender Erwärmung ausführen. In der zugrunde gelegten Literaturanalyse konnten keine Belege gefunden werden, in denen die Standstabilität unter den sportartspezifischen Bedingungen von Drehungen in der Rhythmischen Sportgymnastik untersucht wurde. Wie aus der Untersuchung ersichtlich wird, reicht die Höhe des Drehimpulses nicht aus, im geforderten Ballenstand über drei Drehungen dem technischen Leitmodell zu genügen. Ein kurzes Absenken in den Sohlenstand ist erforderlich, um den Impuls erneut zu verstärken. Diese Kausalkette wirkt sich auch auf die Standstabilität aus und verdeutlicht, dass ein hoher Drehimpuls den Kippwinkel verringert und die Variabilität des Schrittmusters verkleinert. Im Sinne einer anspruchsvollen Durchführung der Übung ist das erstrebenswert. Hier liegen weitere Reserven hinsichtlich der technischen Vervollkommnung der Athletinnen mit Bezug auf den Anspruch auf Synchronität.
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