Sportpsychologie im Kanu-Slalom: Fertigkeitstraining, Trainercoaching und Betreuung der Nachwuchsnationalmannschaft

Die deutsche Kanu-Slalom Nationalmannschaft wird seit 2010 sportpsychologisch mit Trainings- und Wettkampfbetreuungen unterstutzt. Diese Masnahmen wurden initial durch das Bundesinstitut fur Sportwissenschaft (BISp) gefördert und nach dem erfolgreichen Beginn durch den Deutschen Kanu-Verband e. V. bzw. dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) weitergeführt. Insgesamt konnten im beschriebenen Projektzeitraum in der sportpsychologischen Betreuung der Kanuslalom Nachwuchs-Nationalmannschaften verschiedene innovative Arbeitsschwerpunkte gut umgesetzt werden. Ausgehend von einer grundlegenden Schulung und Entwicklung sportpsychologischer Fertigkeiten war es im Verlauf des Projekts entscheidend, die Sportler und Sportlerinnen beim Transfer und der individuellen Anwendung des Gelernten zu unterstützen. Besonders wirksam erwies sich dabei die Integration sportpsychologischer Betreuungsinhalte in den Trainings- und Wettkampfbetrieb. Damit konnte das praktische Erleben gefördert und das Verständnis für die Relevanz des für die Aktiven neuen Betreuungsgegenstands Sportpsychologie erreicht werden. Zusammen mit der verstärkten Thematisierung der Sportpsychologie in Traineraus- und Fortbildungen unterschiedlicher Stufen (Übungs- leiter, C-, B- und A-Trainer) und durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis konnten so für den Kanuslalom spezifische Fragestellungen berücksichtigt und ein großer Schritt hin zu einem wissenschaftlich fundierten Betreuungskonzept im Kanu-Slalom gegangen werden.Die BISp-Förderung der letzten Jahre hat es ermöglicht, ein Bewusstsein für die Leistungs- ressource "Sportpsychologie" im Verband zu etablieren. Als Ausblick auf den neuen Olympiazyklus 2016/2020 müssen nun die dargestellten Ansätze fortgeführt und ausgebaut werden. Der nächste wichtige Schritt hierfür ist, die Entwicklung und Umsetzung einer sportpsychologischen Rahmenkonzeption, die in enger Abstimmung mit der Rahmenkonzeption im Deutschen Skiverband (Fördernummer: IIA1- 081001/11-14) erfolgen sollte. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Entwicklung im "Trainingsbereich" Sportpsychologie zukünftig weg von der alleinigen "Bringschuld" des sportpsychologischen Angebotes des betreuenden Sportpsychologen, hin zu mehr Eigeninitiative von Aktiven und Trainern führen muss, um diese Leistungsressource noch geplanter und nachhaltiger nutzen zu können. (vom Autor übern. gek.)
© Copyright 2016 BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2015/16. Veröffentlicht von Sportverlag Strauß. Alle Rechte vorbehalten.

Schlagworte: Nachwuchsleistungssport Kanuslalom Betreuung Coaching Fertigkeit Training Trainer Sportpsychologie
Notationen: Trainingswissenschaft Nachwuchssport Ausdauersportarten Sozial- und Geisteswissenschaften
Veröffentlicht in: BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2015/16
Veröffentlicht: Hellenthal Sportverlag Strauß 2016
Seiten: 131-134
Dokumentenarten: Artikel
Buch
Forschungsergebnis
Sprache: Deutsch
Level: hoch