Im Jahr 2015 wurde aus der Zeitschrift für Angewandte Trainingswissenschaft des gleichnamigen renommierten Leipziger Instituts die Schriftenreihe für Angewandte Trainingswissenschaft, deren 3. Band zugleich die Veröffentlichung der Dissertation des Sportwissenschaftlers Thomas Moeller ist. Der Fachgruppenleiter Triathlon am IAT beleuchtet darin die Leistungsstruktur der Sportart Triathlon, legt dabei besonderen Fokus auf die Laufleistung und leitet aus seinen Erkenntnissen Empfehlungen zur Trainingsstruktur ab. Fundierte Kenntnisse über die Struktur der sportlichen Leistung sind die Voraussetzung für ein systematisches und erfolgreiches Training sowie eine individuelle Leistungsoptimierung. Basis der Analysen war die langjährige prozessbegleitende Trainings- und Wettkampfforschung im Hochleistungs- und Anschlussbereich der deutschen Triathlon-Nationalmannschaft. Neben seinem Wissensfundus als studierter Sportwissenschaftler und seinen Erfahrungen im Rahmen seiner Tätigkeit am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft kamen dem Autor auch seine praktischen Erfahrungen als Bundestrainer für Nachwuchs der Deutschen Triathlon-Union zugute, dessen Amt er seit 2013 begleitet. In seiner Publikation beleuchtet der Autor auf verschiedenen Erklärungsebenen die Struktur der Wettkampfleistung sowie der Leistungsvoraussetzungen. Neben der Beschreibung des Leistungsniveaus in den drei Teildisziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen werden Zusammenhänge zur Gesamtleistung im Triathlon sowie zwischen der Wettkampfleistung und den dafür notwendigen Leistungsvoraussetzungen untersucht. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Betrachtung der Laufleistung. Um Ableitungen zur Weiterentwicklung der Trainingsstruktur treffen zu können, werden langfristige Entwicklungen in den leistungsdiagnostischen Parametern als auch das zugrunde liegende Training in seiner Struktur und Entwicklung betrachtet. Auf deren Grundlage und dem entwickelten Leistungsstrukturmodell werden abschließend Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung des Trainings gezogen. Im Vordergrund stehen dabei Empfehlungen für Belastungsumfänge und -intensitäten auf der Grundlage der untersuchten Trainings-Leistungs-Beziehungen. Zu den Vorschlägen für Veränderungen der Trainingsstruktur zählen u. a. die Erhöhung der Trainingsumfänge im Laufen auf einen zeitlichen Anteil von ca. 30-33 % in allen Altersbereichen bei Beibehaltung einer maximalen Gesamtbelastungszeit von 1.200-1.300 h im HLT und Beibehaltung des zeitlichen Anteils des Schwimmtrainings von 27 % sowie einer Verminderung des zeitlichen Anteils des Radtrainings auf 25 % und der Beibehaltung bzw. leichten Erhöhung des Anteils an allgemeinem Training auf 15-18 %. Im Radtraining ist eine Intensivierung durch die Verschiebung der Relationen von extensiven zu intensiven Trainingsanteilen auf ein Verhältnis von 90 % zu 10 % anzustreben, im Lauftraining kann die Intensitätsverteilung von ca. 85 % aeroben zu 15 % anaeroben Trainingsanteilen beibehalten werden. Außerdem sollte eine Erhöhung der Anteile im Bereich GA2-TL von ca. 5 % auf 7 % bei gleichzeitiger Verminderung der Anteile im GA2-DL erfolgen. Die Arbeit repräsentiert ein Kompendium langjähriger theoretischer trainingswissenschaftlicher wie auch sportpraktischer Arbeit im Hochleistungsbereich der Sportart Triathlon mit Schlussfolgerungen für die Trainingspraxis im Sinne künftiger Spitzenleistungen.
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