Ein starker Nacken. Mehr Erfolg im Kampfsport

Wie in vielen anderen Sportarten auch, spielen die Hals- und Nackenmuskeln in den Kampfsportarten eine sehr wichtige Rolle. Durch ihre anatomische Lage sind sie, zusammen mit einem komplexen System von Sehnen und Bändern, maßgeblich an der Stabilisierung der Wirbelsäule als einem der tragenden Elemente von Rumpf und Kopf beteiligt. In kampfsporttypischen Situationen wie der Brückenposition im Ringen, bei Würgetechniken im Judo oder beim Erhalt eines Kopftreffers im Boxen wird diese herausragende Bedeutung der Hals- und Nackenmuskulatur sehr schnell deutlich, es gibt aber sehr viel mehr Bewegungen und Techniken im Ringen, Judo, Karate, Boxen, Taekwondo oder Grappling, beispielsweise, in denen sich die Kämpfer auf eine sehr gut trainierte, kräftige Hals- und Nackenmuskulatur verlassen müssen können. Das gilt im Übrigen sowohl für den Angreifer als auch den Abwehrenden, wie auch für den Boden- und den Standkampf. Zu beachten ist aber, dass die Belastungen, denen die Hals- und Nackenmuskulatur ausgesetzt wird, zwischen den Kampfsportarten sehr unterschiedlich sein können. In Sportarten wie dem Boxen, Thaiboxen oder Kickboxen sind aus Schlägen resultierende Belastungen typisch, während im Ringen, Judo oder Jiu-Jitsu auch Techniken eingesetzt werden können, die Gelenke an die Grenze ihrer Belastbarkeit bringen können (wie bei Hebeltechniken im Judo) oder bei denen aus der Umklammerung des Nackens heraus ruckartige Zug- und Druckbewegungen mit entsprechenden Belastungen stattfinden (Ringen ist hier typisch). Wichtig sind auch Techniken, für die ein Übergang vom Stand- in den Bodenkampf typisch ist, da hier Fall- und Sturzbewegungen mit einer gut trainierten Hals- und Nackenmuskulatur abgefangen werden müssen. Für all diese Kampfsituationen muss die Hals- und Nackenmuskulatur im Training entsprechend vorbereitet sein. Die primären Ziele bestehen dabei darin, die Technikdurchführung effektiv unterstützen zu können, aber eine starke Hals- und Nackenmuskulatur soll natürlich auch Verletzungen vermeiden helfen. Wie ein solches Training der Hals- und Nackenmuskeln aussehen kann, stellen die beiden Autoren im Praxisteil ihres Buches vor. Der von ihnen entwickelte Übungskatalog umfasst viele Vorschläge für das Training mit dem eigenen Körpergewicht oder mit Hilfs- und Trainingsgeräten wie freien Gewichten, dem Pezziball oder verschiedenen Formen von Keulen und Schwingen (Indian Clubs, Macebells), wie sie gerne in traditionellen Kampfsportarten eingesetzt werden. Nach der Präsentation der verschiedenen Übungen in Wort und Bild entwickeln Jochen Schwenk und Andreas Schmidt auch erste Ideen, wie aus den einzelnen Übungen Trainingsprogramme sowohl für im Krafttraining unerfahrene Sportler entwickelt werden können wie auch für Fortgeschrittene. Damit wird der praktische Nutzen des Buchs mit Blick auf die Kräftigung der Nackenmuskulatur nochmals spürbar größer.
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Schlagworte: Kampfsport Hals Muskel Funktion Belastung Kraft Training Hilfsgerät Trainingsprogramm Übungszusammenstellung Ringen Judo Boxen Jiu-Jitsu Taekwondo
Notationen: Kampfsportarten Trainingswissenschaft
Veröffentlicht: Stuttgart Pietsch Verlag 2013
Seiten: 109
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: niedrig